Die freie Choreografin Anna Konjetzky wird für ihre Leistungen und ihre ungewöhnlichen künstlerischen Positionen von der Landeshauptstadt München mit dem diesjährigen Förderpreis Tanz ausgezeichnet. Das beschloss der Kulturausschuss des Stadtrats auf Vorschlag einer vorberatenden Jury in seiner Sitzung am 2. Juli. Der Preis wird biennal verliehen und ist mit 6.000 Euro dotiert.
Die Jury begründete ihren Vorschlag wie folgt:
„Anna Konjetzky arbeitet seit fast zehn Jahren kontinuierlich als freie Choreografin in München. Dabei sucht sie die Begegnung mit Künstlern anderer Kulturen und Lebensräume. Ihre Arbeiten, die sich an der Schnittstelle von Tanz, Installation und Performance bewegen, sind extrem physisch und sehr oft durch eine ausgeklügelte Licht- und Raumregie strukturiert. Anna Konjetzky arbeitet interdisziplinär und transkulturell. Jedes ihrer Stücke ist ein thematisch angemessenes Formexperiment. Ihre Arbeiten beeindrucken durch die starke Körperlichkeit ihrer Darsteller/innen – ob solistisch auf der Bühne oder als amöbenhafte Ansammlungen ohne eigene Identität, stets suchen sie die Auseinandersetzung mit dem Material des Raumes und seinen Begrenzungen, mit Boden, Decke, Wänden. Anna Konjetzky setzt ihre Darsteller der Welt aus, die sich darin zu behaupten suchen. Ihr Motto lautet: ,Den Blick durch den Körper auf die Welt richten. Möglichkeiten denken. Risiken nehmen. Zerbrechlichkeit suchen.’ Danach verarbeitet sie Erfahrungen in fremden Kulturen, Begegnungen, Erlebnisse, Fremdheit, Angst und findet dafür den adäquaten körperlichen Ausdruck in zum Teil ungewöhnlichen Bewegungen: Zucken, Zittern, Um-sich-Schlagen, Flattern… Dergestalt komplexe Produktionen erarbeitet sie zusammen mit ihren Tänzern, aber auch mit Musikern, bildenden Künstlern, Filmemachern, und häufig in internationalen Kooperationen. (…) Anna Konjetzky ist eine Künstlerin, die ihren Weg konsequent und beharrlich verfolgt.“
Der Jury unter dem Vorsitz von Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers gehörten in diesem Jahr an: Thomas Betz (Journalist, Kurator), Sabine Glenz (Preisträgerin 2012), Anke Hellmann (Tanzwissenschaftlerin), Simone Schulte (Kuratorin von Tanz und Schule), Tobias Staab (Dramaturg Münchner Kammerspiele) und Bettina Wagner-Bergelt (stellvertretende Direktorin Bayerisches Staatsballett) sowie aus dem ehrenamtlichen Stadtrat der vorhergehenden Stadtratsperiode Dr. Ingrid Anker, Monika Renner (SPD-Fraktion), Thomas Niederbühl (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen/Rosa Liste), Dr. Reinhold Babor und Walter Zöller (CSU-Fraktion). Die Preisverleihung findet für geladene Gäste im Herbst im Rahmen des Festivals „Rodeo“, dem Münchner Tanz- und Theaterfestival, statt. Die ausführliche Jurybegründung und Informationen zum Preis sind unter
www.muenchen.de/kulturfoerderung oder unter presse.kulturreferat@ muenchen.de erhältlich.