Das diesjährige Gedenkjahr zum Ersten Weltkrieg wird von einer Vielzahl kultureller Veranstaltungen begleitet. Mit einem ganzjährigen Programm „1914 | 2014. Die Neuvermessung Europas“ befasst sich die Stadt München bei rund 140 Veranstaltungen mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren und seinen Auswirkungen bis in die Gegenwart.
Im Jüdischen Museum widmet sich ab 9. Juli die Wechselausstellung „Krieg! Juden zwischen den Fronten 1914 - 1918“ diesem historischen Ereignis aus einer jüdischen Perspektive heraus. Der Fokus liegt auf der Erlebnis- und Erfahrungswelt jüdischer Soldaten und ihren Familien während des Ersten Weltkriegs, einem Themenbereich, der bei größeren Ausstellungsprojekten bisher nur am Rande beleuchtet wurde. Auf zwei Aus- stellungsebenen wird durch Feldpostbriefe, Tagebücher, Fotografien und andere persönliche Objekte das historische Ereignis individuell erlebbar und damit greifbarer. Zum Ausdruck kommen dabei der Patriotismus vieler jüdischer Deutscher und deren Mitwirken am Krieg ebenso wie das literarische Wirken von Kriegsgegnern. Auch der zutiefst verstörende Alltag im Schützengraben und die religiöse Erfahrungsdimension jüdischer Soldaten während des Kriegs wird näher betrachtet. Mit der Ausstellung wird auch deutlich, dass mit fortschreitender Kriegsdauer der Antisemitismus innerhalb des militärischen Apparats und auf gesellschaftspolitischer Ebene immer mehr zunahm und nach 1918 zu einem Krieg um die Erinnerung führte, der die deutsche Erinnerungskultur bis heute beeinflusst.
Die Ausstellung wird am Dienstag, 8. Juli, um 19 Uhr mit Stadtrat Marian Offman (CSU-Fraktion) in Vertretung des Oberbürgermeisters, Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers und Bernhard Purin, Direktor des Jüdischen Museums München, eröffnet. Die Kuratorin der Ausstellung, Ulrike Heikaus gibt eine kurze Einführung zur Ausstellung. „Krieg! Juden zwischen den Fronten 1914 - 1918“ ist vom Mittwoch, 9. Juli, bis einschließlich 22. Februar 2015 im Jüdischen Museum München, St.-Jakobs-Platz 16, täglich außer Montag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 6 Euro, ermäßigt 3 Euro. Weitere Informationen sind im Internet unter
www.juedisches-museum-muenchen.de und www.juedisches-museum-
blog.de
abrufbar oder per Telefon 2 33-2 81 89 erhältlich.
Das Programm „1914 | 2014. Die Neuvermessung Europas“ ist im Internet unter
www.muenchen.de/1914 abrufbar und in gedruckter Form als Pro-
grammbuch bei der Stadt-Information im Rathaus kostenlos erhältlich.