Das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) bestätigt Fälle von Tuberkulose in der Bayernkaserne. Eine relevante Gefahr für die Münchner Bevölkerung besteht jedoch nicht. Bei der gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchung im Rahmen der Erstaufnahme erfolgt ein Screening auf Tuberkulose.
Tuberkulose ist weltweit eine der häufigsten Infektionskrankheiten und ist in der Regel gut zu behandeln. Die Behandlung erfolgt medikamentös – nach zirka zwei Wochen sind Patientinnen und Patienten nicht mehr infektiös. Menschen, die sich länger in der näheren Umgebung eines an offene Lungentuberkulose Erkrankten aufhalten, können die bakterienhaltigen Tröpfchen einatmen und so infiziert werden. Es muss in der Regel ein intensiver Kontakt auf engstem Raum über mehrere Stunden gegeben sein. Wichtig ist: Nicht jeder Infizierte erkrankt. Nur rund fünf bis zehn Prozent aller Infizierten erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Tuberkulose. In München werden dem RGU im Schnitt rund 140 Neumeldungen an TB im Jahr mitgeteilt. Es handelt sich hierbei um Münchnerinnen und Münchner, die sich in ihrem Umfeld infiziert haben und auch um Personen, die aus Ländern mit hoher TB-Rate kommen. Im ersten Halbjahr 2014 wurden dem RGU etwa 110 Fälle in München gemeldet. In der Bayernkaserne sind es derzeit mehrere Fälle pro Woche. Die Patientinnen und Patienten mit einer ansteckenden Tuberkulose werden umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit rund 9,4 Millionen Menschen im Jahr 2009 an Tuberkulose erkrankt. Laut Robert Koch-Institut wurden im Jahr 2012 insgesamt 4.220 Tuberkulosen in Deutschland registriert.