Bürgermeister Josef Schmid kondolierte in Vertretung des Oberbürgermeisters der Lebensgefährtin von Ernst Maria Lang: „Mit großer Betroffenheit habe ich vom Tod Ihres Lebensgefährten erfahren. Im Namen des Stadtrats der Landeshauptstadt München und persönlich möchte ich Ihnen und den weiteren Angehörigen mein tiefempfundenes Beileid aussprechen.
Mit Ernst Maria Lang verliert die Stadt München, verliert das ganze Land einen einzigartigen Künstler, der das politische Leben der Bundesrepublik seit der Nachkriegszeit kritisch beobachtet, begleitet, kommentiert hat. In seinen Karikaturen, die er viele Jahrzehnte lang in der Süddeutschen Zeitung und im Bayerischen Fernsehen zeichnete, hat er mit unverwechselbarem Strich und unbestechlichem Blick Gott und die Welt aufs Korn genommen, hat vor allem die Großen der Zeitgeschichte klug, witzig und unbarmherzig entlarvt und damit für diese Gesellschaft eine unnachahmlich vergnügliche Erziehung zur Demokratie geleistet. Als Architekt, Stadtplaner und Präsident der Bayerischen Architektenkammer hat Ernst Maria Lang das städtebauliche Bild der Stadt München mitgeprägt und hat als Leiter des Berufsbildungszentrums für Bau und Gestaltung auf die Ausbil- dung weiterer Generationen von Architekten und Städteplanern eingewirkt.
Engagement und Zivilcourage, Präzision und Originalität, Klugheit und Humor zeichnen Leben und Werk dieses Mannes aus, dieses Zeitzeugen par eccellence, der dauerhafte Spuren hinterlassen hat. Die Stadt München wusste immer, was sie an ihm hat, was sie ihm verdankt, und hat es nicht versäumt, ihn mehrfach zu ehren: mit der Medaille ‚München leuchtet – Den Freundinnen und Freunden Münchens’ in Gold, mit dem Ernst Hoferichter-Preis und schließlich mit dem Kulturellen Ehrenpreis im Jahr 2006.
Wir werden ihn vermissen, den Künstler und den Menschen Ernst Maria Lang; wir werden ihn in lebendiger Erinnerung behalten und trauern mit Ihnen.“