SWM-Absatzzahlen 2013 zu Erdgas und Fernwärme und Fragen
Anfrage Stadtrat Marian Offman (CSU-Fraktion) vom 13.6.2014
Antwort Bürgermeister Josef Schmid, Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrer Anfrage vom 13.06.2014 führen Sie als Begründung aus:
„Im jüngsten Jahresbericht 2013 der SWM werden die Absatzzahlen und Umsatzerlöse zu den einzelnen Sparten im Vergleich zu 2012 ausgewiesen. Die SWM selbst sehen sich als einer der größten deutschen Energieversorger mit einem Umsatzerlös in 2013 von ca. 6,3 Milliarden Euro. Größter Umsatzträger davon ist Erdgas mit rund 3,2 Milliarden Euro Umsatz. 2012 lag der Umsatzerlös für Erdgas bei ca. 1,8 Milliarden Euro; also eine Steigerung von ca. 78%. Erklärt wird dies mit der vollständigen Einbeziehung der Bayerngas und der Bayerngas Norge.
Nach den vorliegenden Werten errechnet sich für eine MWh Erdgas ein durchschnittlicher Preis von 32 Euro (2012: 30,6 Euro) und für die Fernwärme 2013 ein Preis von 88 Euro (2012: 93 Euro). Letztere Preissenkung von 2012 auf 2013 ist erfreulich. Die errechneten Preise analog dem Jahresbericht 2013 der Stadtwerke werfen Fragen auf.“
Anhand einer Stellungnahme der SWM können Ihre Fragen wie folgt
beantwortet werden:
Frage 1:
Der aktuelle Gaspreis für Mehrfamilienhäuser liegt pro Megawattstunde bei ca. 65 Euro. Wie erklärt sich die Differenz zu dem durchschnittlich ausgewiesenen Preis im Jahresbericht für den Gesamtgasumsatz 2013 von ca. 32 Euro pro MWh?
Antwort der SWM:
Zu berücksichtigen ist, dass die im Jahresbericht enthaltenen Kundenumsätze nur mit ihren Netto-Werten (d. h. ohne Mehrwertsteuer, ohne Energiesteuer und ohne Netznutzungsentgelte) angesetzt und in die Umsatzzahlen eingeflossen sind. Demgegenüber handelt es sich bei dem in der Anfrage zitierten Gaspreis für Mehrfamilienhäuser um verrechnete Brutto-Preise (also inklusive Mehrwertsteuer, Energiesteuer und Netznutzungsentgelte).In den Zahlen des Jahresberichts ist der gesamte SWM-Konzern entsprechend den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) abgebildet. Der Kundenumsatz macht nur einen kleinen Anteil an den für den SWM-Konzern ausgewiesenen Gasumsätzen aus.
Frage 2:
Wie verteilt sich der Umsatzerlös für Erdgas von ca. 3,2 Milliarden Euro auf die private Nutzung in der Landeshauptstadt und auf sonstige Kunden? Dies auch mit Blick darauf, dass die SWM als kommunaler Versorger für die Landeshauptstadt München auftreten.
Antwort der SWM:
Wie bereits in der Antwort zu Frage 1 erläutert, basieren die Zahlen des Jahresberichts 2013 auf der Bilanzierung gemäß den Vorschriften des HGB. Die erstmalige Vollkonsolidierung der Bayerngas und der Bayerngas Norge ist hauptsächlich ursächlich für den Umsatzanstieg. Wobei bei den genannten 3,2 Mrd. Euro Umsatzerlösen zu berücksichtigen ist, dass trotz bilanzieller Vollkonsolidierung Umsatzanteile anderer Gesellschafter enthalten sind, die somit nicht den SWM zuzurechnen sind. Der über wiegende Anteil der Gasumsätze entsteht in vorgelagerten Wertschöpfungsstufen zu Großhandelspreisen, den vor allem die Tochtergesellschaften der SWM im Rahmen ihrer Versorgung Bayerns mit Gas, der Förderung von Gas und dem damit verbundenen Gashandel realisieren. Darüber hinaus enthalten sind Kraftwerksgas und Umsätze aus dem Gashandel, die sich aus der aktiven Bewirtschaftung des Gasportfolios ergeben. Ein Teil entfällt auf die SWM Versorgungs GmbH, d. h. auf die Versorgung von Kunden in München und sich unmittelbar anschließenden Konzessionsgebieten. Aus Wettbewerbsgründen können Umsatzzahlen für einzelne Kundensegmente nicht veröffentlicht werden.
Frage 3:
Um welchen Betrag wäre der Umsatz für Erdgas in 2013 ohne Einbeziehung anderer Unternehmen angestiegen?
Antwort der SWM:
Ohne Änderung des Konsolidierungskreises durch die vollständige Berücksichtigung der Bayerngas und die erstmalige Einbindung der Bayerngas Norge in den Umsatzzahlen wäre der Gasumsatz gegenüber dem Vorjahr um rund 70 Mio. Euro gestiegen.Frage 4:
Wie erklärt sich der ganz beträchtliche Preisunterschied von Gas mit 32 Euro/MWh zu Fernwärme mit 88 Euro/MWh?
Antwort der SWM:
Der spezifische Erdgaspreis aus dem Gesamtumsatz 2013 ist mit dem Fernwärmepreis nicht vergleichbar (siehe auch Erläuterung zu Frage 1). Der zitierte Fernwärmepreis ist ein Endkundenpreis, der im Gegensatz zum zitierten Gaspreis sämtliche Kostenbestandteile für Erzeugung, Verteilung und Vertrieb enthält.
Ich hoffe, dass Ihre Fragen hiermit beantwortet werden konnten.