Zum Kunstprojekt „Camouflag“ von Silke Witzsch findet am Donnerstag, 4. September, um 19 Uhr ein Vortragsabend mit Diskussion statt. Die Kulturwissenschaftlerin und Amerikanistin Dr. Verena Laschinger von der Universität Erfurt befasst sich in ihrem Vortrag „Unsichtbar sichtbar – zur Repräsentation von Blindheit in Literatur und Kunst“ mit dem Kunstprojekt und diskutiert im Anschluss mit der Künstlerin Silke Witzsch. Das Projekt „Camouflag“ erinnert mit einer Beflaggung der Ludwigstraße an den Ersten Weltkrieg und die beteiligten Nationen. Bis Freitag, 5. September, sind vom Odeonsplatz bis zum Siegestor 38 Flaggen in der Reihenfolge, in der die Nationen in den Ersten Weltkrieg eingetreten sind, zu sehen. Silke Witzsch überlagerte die Flaggen digital mit militärischen Tarnmustern. Mit dieser künstlerischen Verfremdung thematisiert sie die Tatsache, dass es bis heute im politischen Handeln von Nationen immer wieder auch darum geht, Verbindungen, Interessen oder Beteiligungen zu tarnen, zu verschleiern oder gar „unsichtbar“ zu machen. Die Veranstaltung findet im Hörsaal A 016 der Ludwig-Maximilians-Universität München, Geschwister-Scholl-Platz statt. Der Eintritt ist frei.
„Camouflag“ von Silke Witzsch wird gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München. Das Projekt wurde neben vier weiteren Projekten im Rahmen eines Wettbewerbs ausgewählt. Aufgabe war es, zeitgemäße künstlerische Formen zum Gedenken an den Ersten Weltkrieg zu entwickeln. Von März bis Dezember 2014 erinnern 70 Institutionen mit über 150 Beiträgen sowie verschiedene Kunstinterventionen im öffentlichen Raum an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor hundert Jahren und thematisieren seine Auswirkungen bis in die heutige Zeit. Das Programm „1914 | 2014. Die Neuvermessung Europas“ ist unter
www.muenchen.de/1914 abrufbar.
Nähere Informationen zum Kunstprojekt, seinen geschichtlichen Zusammenhängen und seiner Bedeutung für München unter
witzsch.de/camouflag.html