In Kooperation mit dem Tschechischen Zentrum München und dem Filmarchiv Prag veranstaltet das Filmmuseum in der Veranstaltungsreihe „Open Scene“ am Donnerstag, 11. September, um 19 Uhr im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, einen Filmabend mit Buchvorstellung. Gezeigt wird „Panenstvi (Jungfernschaft)“ von Otakar Vávra (1937, 84 Minuten, Originalfassung mit englischen Untertiteln), eines der berühmtesten Sozialdramen der Zwischenkriegszeit, produziert von Miloš Havel. Anschließend stellen Tereza Dvoráková (Filmhistorikerin NFA Prag) und Krystyna Wanatowiczova (Autorin des Buches „Miloš Havel – Tschechischer Filmmagnat“) das Werk des Filmproduzenten vor.Eine junge Verkäuferin befindet sich in der Zwickmühle: Soll sie sich für den jungen Komponisten, den sie liebt, entscheiden, oder für den alten Verehrer, der ihr Geld und Sicherheit geben kann? In der Hauptrolle ist der große Star des tschechischen Films Lída Baarová zu sehen.
Im Anschluss finden ein Vortrag und eine Diskussion über den Filmproduzenten Miloš Havel statt, der wesentlich an der Entstehung der Barrandov-Filmstudios in Prag und der Erfolgsgeschichte der tschechoslowakischen Kinematographie in der Zwischenkriegszeit beteiligt war. 1968 starb er in München. In ihrem 2013 erschienenen Buch „Miloš Havel – Tschechischer Filmmagnat“ widmet sich die Journalistin Krystyna Wanatowiczová dem Leben und der Persönlichkeit des Filmproduzenten während der ersten Tschechoslowakischen Republik und des Protektorats.
Miloš Havel erbaute die Barrandov-Filmstudios in Prag, und in seiner Filmproduktion „Lucernafilm“ entstanden Filme wie „Kristian, Nachtfalter“ oder „Die Großmutter“. Nach dem Krieg geriet der berühmte Onkel des ehemaligen Präsidenten Havel, ebenso wie die damaligen Schauspielstars Lída Baarová und Adina Mandlová, in Verruf. Er wurde enteignet und inhaftiert, 1952 gelang ihm die Flucht nach München. Das Buch greift auf bisher unveröffentlichte Informationen aus dem Familienarchiv Havels und dem deutschen Bundesarchiv ebenso wie auf Stasi-Dokumente und Erinnerungen von Zeitzeugen zurück. Es enthält auch einzigartige Fotografien und Ausschnitte aus Besucherbüchern der Barrandov Villa und des Sitzes Havlov.
Kartenvorbestellungen sind unter Telefon 2 33-9 64 50 möglich
. Der Eintritt
kostet 5 Euro, ermäßigt 4 Euro.