Im Stadtarchiv München wird am Donnerstag, 18. September, um 18 Uhr die Ausstellung „Wenn der Kaiser ruft – Zur Geschichte des Wehramtsgebäudes (heute Stadtarchiv) an der Winzererstraße 68“ eröffnet. Die Ausstellung ist vom 19. September bis 31. Oktober Montag bis Donnerstag von 9 bis 18 Uhr, Freitag von 9 bis 12 Uhr, bei freiem Eintritt zu besichtigen.
Das Gebäude des Stadtarchivs München in der Winzererstraße 68 feiert seinen 100. Geburtstag. 1912/1913 als Zweckbau für das städtische Wehramt erbaut, erzwang der Ausbruch des Ersten Weltkriegs die vorzeitige Indienststellung des Gebäudes am 29. Juli 1914. Während der gesamten Dauer des Krieges erfüllte das Wehramt seine Aufgaben, nämlich die kämpfenden Truppen mit Mannschaftsnachwuchs und mit Materialien zu versorgen. Das Kriegsende besiegelte auch das Schicksal des besagten Amtes – mit der Verabschiedung der Weimarer Verfassung gingen 1919 alle militärischen Zuständigkeiten auf das Deutsche Reich über. Das nun funktionslos gewordene Wehramtsgebäude wurde ab 1926 eine Dependance für das am Marienplatz situierte und von Raumnot geplagte Stadtarchiv.
Die von Dr. Manfred Peter Heimers konzipierte Ausstellung „Wenn der Kaiser ruft“ zeichnet in sechs Stationen die Geschichte des Gebäudes an der Winzererstraße nach: vom Entwurf durch Stadtbaurat Hans Grässel, über die Umnutzung ab 1926, die Beschädigung im Zweiten Weltkrieg und den mühsamen Wiederaufbau bis hin zum Ausbau für Archivzwecke ab 1976 mit einem nach Plänen von Hans-Busso von Busse errichteten großzügigen Magazinbau, der die Baugeschichte 1989 vorerst abschloss. Kontakt: Dr. Manfred Peter Heimers, Telefon 2 33-3 08 12, E-Mail an: manfred.heimers@muenchen.de