Das aktuelle Wohnungsmarktbarometer des Referats für Stadtplanung und Bauordnung weist für 2014 erneut deutliche Mieterhöhungen für München aus. Die hohen Preissteigerungen für Grundstücke und Immobilien der letzten Jahre wirken sich direkt auf den Mietmarkt aus und lassen die Quadratmeterpreise in nahezu allen Wohnlagen steigen. Die Eurokrise und die daraus resultierende Flucht in sichere Anlageformen sowie die historisch niedrigen Zinssätze haben die Nachfrage am Immobilienmarkt in den letzten Jahren stark angekurbelt. Das derzeit und Prognosen zufolge auch zukünftig starke Bevölkerungswachstum verstärkt die hohe Nachfrage bei gleichzeitigen Flächenengpässen in München noch weiter.
Die Erstbezugsmieten steigen 2014 deutlich auf 18,65 Euro/Quadratmeter (2013: 16,07 Euro/Quadratmeter), was vor allem auf ein größeres Angebot teurer kleiner Wohnungen bis 40 Quadratmeter zurückzuführen ist. Diese geänderte Wohnungsgrößenstruktur lässt die Mieten im Erstbezug im Jahr 2014 sprunghaft steigen. Rund zwei Drittel der angebotenen Neubauwohnungen sind kleiner als 40 Quadratmeter beziehungsweise größer als 100 Quadratmeter. Der Anteil mittelgroßer Wohnungen zwischen 40 und 100 Quadratmetern am Angebot ist deutlich zurückgegangen. Dies wirkt sich stark verteuernd auf die Durchschnittsmieten aus.
Die datenmäßig aussagekräftigeren Wiedervermietungsmieten erhöhen sich auf 15,03 Euro/Quadratmeter (2013: 14,45 Euro/Quadratmeter). Der Anstieg der Wiedervermietungsmieten liegt mit rund vier Prozent niedriger als in den beiden Vorjahren und vollzieht sich, ähnlich der Mieten im Erstbezug, vor allem bei den kleinen Wohnungen mit einer Wohnfläche bis zu 40 Quadratmeter. Die Mieten der großen Wohnungen mit einer Fläche von über 100 Quadratmetern entwickeln sich währenddessen relativ stabil. Es scheint, als hätten die Mieten nun eine Höhe erreicht, bei der viele Mieter und Mieterinnen nicht mehr bereit oder fähig sind, mehr zu bezahlen und nehmen dafür nun eher Abstriche bei der Wohnfläche in Kauf.
Bislang konnte in München ein zehnjähriger Mietpreiszyklus beobachtet werden. Die letzten beiden Mietpreisspitzen lagen in den Jahren 1992 und 2002, der bisherige Zyklus verlängert sich somit auch über das Jahr 2014 hinaus. Allerdings lässt der geringere Anstieg der Wiedervermietungsmieten auf ein Ende der Phase starker Mietsteigerungen hoffen.
Oberbürgermeister Reiter betont: „Die Preisentwicklung auf dem freien Mietwohnungsmarkt zeigt deutlich, dass die Stadt an ihrem ehrgeizigen Wohnungsbauprogramm unbedingt festhalten muss. Die städtischen
Wohnungsbaugesellschaften sind ein unverzichtbarer Garant, dass es in München auch langfristig bezahlbare Wohnungen geben wird.“
Zum Vergleich: Die durchschnittlichen Grundmieten im Wohnungsbestand der beiden städtischen Wohnungsbaugesellschaften lagen im Juni dieses Jahres bei unter 50 Prozent der Marktmieten (GWG: 6,40 Euro/Quadratmeter,
GEWOFAG: 6,70 Euro/Quadratmeter).
Die Anspannung am Wohnungsmarkt wird aller Voraussicht nach nicht abnehmen und der Bedarf an neuem Wohnraum bleibt mit rund 7.000 Wohneinheiten jährlich auf sehr hohem Niveau bestehen. Aus diesem Grund betreibt die Landeshauptstadt München mehr als jede andere deutsche Stadt eine aktive Wohnungspolitik, um den Wohnungsbestand zu schützen und den Neubau, insbesondere den von geförderten Wohnungen, weiter anzukurbeln. Für weitere Informationen ist das wohnungspolitische Handlungsprogramm im Internet auf
www.muenchen.de/plan unter dem Such-
begriff „Wohnen in München V“ abrufbar.
Das aktuelle Wohnungsmarktbarometer 2014, das sich auf die Mieten des 2. Quartals diesen Jahres bezieht, ist online erschienen und unter
www.muenchen.de/plan Stichwort: Wohnungsmarktbarometer abrufbar.