Der Kurzfilm erzählt die Geschichte der jungen Clara, die plötzlich in eine verantwortungsvolle Rolle gestoßen wird: In ihrer anonymen Wohnsiedlung wird sie konfrontiert mit dem einsamen und scheinbar dementen
Nachbarn Helmut König, der sich für einen König und alle Mitmenschen für seine Untertanen hält. Behutsam und ironisch-distanziert, komisch und tragisch zugleich kombiniert der Film dramatische und märchenhafte Elemente ohne jeden Sozialkitsch und überzeugt dabei sowohl durch seine ebenso subtile wie beiläufige Erzählweise und reduzierte Bildsprache als auch durch seine überaus sensible Schauspielerführung.
„Fort von allen Sonnen“ von Isa Willinger
Der Dokumentarfilm handelt vom Geist und der Architektur des russischen Konstruktivismus der 1920-er und 1930-er Jahre und dem Kampf einiger Bewohner um den Erhalt ihrer Häuser.
Mit poetischer Sprache und Bildern von damals und heute führt uns Isa Willinger in ein unbekanntes Moskau, in dem repräsentative Gebäude aus der Zeit des Konstruktivismus wie im Verborgenen stehen. Mit Archivmaterial im originalen Bildformat und Spielfilmausschnitten früher sowjetischer Filme verbindet sie anschaulich den Geist einer neuen Gesellschaft in der Sowjetunion mit der heutigen Umbruchstimmung in Moskau.
„Leaving Greece“ von Anna Brass
Ein Flüchtling muss seinen Asylantrag dort stellen, wo er zum ersten Mal europäischen Boden betritt. Das weiß man. Was es aber für die Menschen bedeutet, erzählt der Film eindrucksvoll. Reza, Hossein und Kaka, drei junge Afghanen, versuchen seit Jahren, diesen Teufelskreis in Griechenland zu durchbrechen. Anna Brass, in Personalunion Regisseurin, Autorin und Kamerafrau, stellt sich mit ihrem Film einem immens wichtigem Thema. Durch ein hohes Maß an Vertrauen und Aufmerksamkeit gelingt es Anna Brass, die schwierige Lebenssituation der drei Flüchtlinge intensiv zu schildern und zugleich ein berührendes filmisches Statement zu unserer aktuellen Asylpolitik zu schaffen.