Der Münchner Künstler Berkan Karpat ist bekannt für seine bildgewaltigen theatralen Skulpturen im öffentlichen Raum und wird wahlweise als Regisseur, Installationskünstler, Theatermagier, Poet, High-Tech-Mystiker oder Avantgardist bezeichnet. Am Donnerstag, 16. Oktober, 20 Uhr, zeigt er am Nymphenburger Schlosskanal sein neues Projekt „Maryam und der Herzschlag des Elefanten im Wind“, ein elektronisches Oratorium über die Sure 19 des Korans, die die Verkündigung und jungfräuliche Geburt Marias zum Thema hat. Für „Maryam“ hat sich der Münchner Künstler mit dem jungen Komponisten Hakan Ulus zusammengetan, der sich bereits in mehreren Werken mit Vertonungen von Koransuren befasst hat. Für „Maryam und der Herzschlag des Elefanten im Wind“ schrieb Ulus ein eigenes Werk, das bei Karpat jedoch nicht durch Sänger und Instrumentalisten interpretiert wird, sondern gewissermaßen durch das Gehirn des Komponisten. Ulus folgt im Inneren gedanklich seiner Partitur, spielt sie im Geiste ab. Die dabei entstehenden Gehirnströme werden mit einem elektronischen Meßgerät abgetastet und steuern Signale, die sich in elektronische Musik via Wärmebildtechnik in Bilder verwandeln – so spiegelt sich die Sure 19 in Klang und Bild über dem Wasser des Nymphenburger Kanals.
Die Performance ist am Donnerstag, 16. Oktober, 20 bis 21 Uhr, am Schlosskanal, Schloss Nymphenburg, zwischen Schlossrondell und Ludwig-Ferdinand-Brücke, zu sehen. Der Eintritt ist frei.
2015 wird sich das Verhältnis der Werke „umdrehen“, dann erklingt Hakan Ulus Werk im Salzburger Mozarteum in seiner instrumentalen Fassung und Berkan Karpat generiert aus der Live-Musik eine visuelle Interpretation im öffentlichen Raum. Weitere Informationen unter
„Maryam und der Herzschlag des Elefanten“ wird gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München.