Die Zeit wird knapp: Wenn der Umstieg auf eine nachhaltige Lebensweise gelingen soll, müssen viele Handelnde an einem Strang ziehen – und das zeitnah. Der thematische Schwerpunkt des Netzwerk21 Kongresses, der am 23. und 24. Oktober erstmals in München (Kolpinghaus, Adolf-Kolping-Straße 1) gastiert, liegt auf dem als „Die große Transformation“ benannten Umbau der Gesellschaft hin zu einem nachhaltigeren Lebensstil. Er trägt den Titel: „Brücken in die Zukunft – Wandel vor Ort gestalten“. Bereits zum achten Mal findet der bundesweite Netzwerk 21Kongress statt. Wie in den Jahren zuvor finden sich lokale Entscheiderinnen und Entscheider aus Verwaltung, dem NGO-Bereich, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, um über lokale Lösungen für globale Nachhaltigkeits-Probleme zu diskutieren und neue Prozesse anzuschieben.
Die Besonderheit: Nicht die Kommune allein richtet über das Referat für Gesundheit und Umwelt den Kongress aus, sondern dies geschieht gemeinsam mit den Umweltorganisationen Green City e.V. und GRÜNE
LIGA Berlin e.V., denn die anstehenden Herausforderungen können nicht von einzelnen Akteuren erfolgreich bewältigt werden. „Der Einfluss einer Stadt auf den lokalen Klimaschutz misst sich auch am Engagement der Zivilgesellschaft“, sagt Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt. „Kommunen stellen Strukturen bereit und können Vorbild für die Stadtgesellschaft sein. Die Stadtverwaltungen können zum nachhaltigen Handeln ermuntern. Aber den Klimaschutz mit Leben füllen, kann nur die Stadtgesellschaft. Deshalb ist die Vernetzung unter den Kommunen und in München von zentraler Bedeutung“, sagt Lorenz. Das schlägt sich auch in den Veranstaltungen nieder: Interdisziplinäre Teams haben miteinander vernetzte Workshop-Reihen zu den Themen Partizipation, Konsum, Energie und Mobilität entwickelt. Die Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, gemeinsam Visionen zu erarbeiten, Hindernisse zu über winden und erfolgreiche Beispiele in den eigenen Arbeitsalltag zu integrieren. Auch über das Kongressende hinaus sollen so nachhaltige Netzwerke etabliert werden. Martin Glöckner, Geschäftsführer von Green City e.V. ergänzt: „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, einen Kongress auf die Beine zu stellen, bei dem interdisziplinär an konkreten Lösungen gearbeitet wird. So kann jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer motiviert und mit neuen Ideen in der jeweiligen Kommune aktiv werden“.
Ein weiterer Schwerpunkt beim Kongress in München ist das Forum kommunale Entwicklungspolitik. Fast 200 Milliarden Euro investieren Kommunen in die öffentliche Beschaffung – eine Summe mit der die weltweiten Produktionsbedingungen durchaus beeinflusst werden können. „Kommunen haben eine enorme Wirtschaftskraft“, sagt Lorenz. „Der Verzicht auf Pflastersteine ohne ausbeuterische Kinderarbeit, der Einkauf fairer Sportbälle und umweltfreundlicher Möbel sind konkrete Beiträge, die wir leisten können.“ Drei Foren zeigen nachhaltiges und faires kommunales Handeln, dem sich München als Fair Trade Town verpflichtet fühlt.