Die Bilanz aus 20 Jahren Sozialgerechter Bodennutzung (SoBoN) kann sich sehen lassen: gut 130 rechtsverbindliche Bebauungspläne auf einer Gesamtfläche von mehr als 1.000 Hektar, über 36.500 neu geschaffene Wohnungen, davon etwa 10.000 geförderte Wohnungen, sind durch die SoBoN seit 1994 entstanden.
Im März 1994 hatte der Stadtrat der Landeshauptstadt München beschlossen, Planungsbegünstigte an den Kosten und Lasten zu beteiligen, die durch eine kommunale Bauleitplanung ursächlich ausgelöst werden. Die Sozialgerechte Bodennutzung (SoBoN) ist seit diesem Beschluss konsequent für alle Bauleitplanungen der Stadt angewandt worden. Seither beteiligen sich die Planungsbegünstigten auf Grundlage der vom Stadtrat ebenfalls im Juli 1995 beschlossenen „Verfahrensgrundsätze zur SoBoN“ an den Planungs- und Herstellungskosten und Flächenabtretungen für Erschließungsstraßen, Gemeinbedarfseinrichtungen wie Kindertageseinrichtungen und Grundschulen, Grünflächen und Ausgleichsflächen beziehungsweise übernehmen deren Herstellung. Außerdem werden grundsätzlich 30 Prozent des neugeschaffenen Wohnbaurechts für Zwecke des sozial gebundenen Wohnungsbaus zur Verfügung gestellt, was auch in Neubauquartieren eine soziale Durchmischung garantiert.
Oberbürgermeister Dieter Reiter freut sich über die breite Wirkung der SoBoN: „Die SoBoN leistet einen entscheidenden Beitrag für die Schaf- fung von bezahlbaren Wohnungen und für den Erhalt der ,Münchner Mischung’. Tausende von geförderten Wohnungen auf privaten Grundstücken wären ohne die SoBoN nicht entstanden.“
Besonders hervorzuheben ist auch der beträchtliche Umfang der Kostenübernahmen durch die Planungsbegünstigten, die sich in 20 Jahren auf über 500 Millionen aufsummiert haben, wovon alleine mehr als 150 Millionen Euro für die Schaffung von sozialen Infrastruktureinrichtungen zur Verfügung gestellt wurden. Damit konnten weit über 10.000 Plätze für Krippen, Kindergärten, Horte und für die Grundschulversorgung geschaffen werden.
„20 Jahre Sozialgerechte Bodennutzung – ein Erfolgsmodell für München“ – unter diesem Motto diskutierte Stadtbaurätin Professorin Dr. (I) Elisabeth Merk im Rahmen der Immobilienmesse EXPO-REAL Anfang Oktober
auch mit Dr. Jürgen Büllesbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Hausbau, Stefan Wiegand, Geschäftsführer der aurelis Real Estate, und Kommunalreferent Axel Markwardt unter der Moderation von Professor Dr. Stephan Kippes vom IVD Institut. Dabei wurde wieder einmal bestätigt, dass das Instrument der SoBoN auch und vor allem auf Investorenseite akzeptiert und dem Grunde nach anerkannt ist. So bestehen für eine erfolgreiche Fortsetzung gute Voraussetzungen, insbesondere wenn weiterhin darauf geachtet wird, dass die SoBoN auf Veränderungen der Marktsituation reagiert.
Als einen der wesentlichen Erfolgsfaktoren der SoBoN hebt Stadtbaurätin Professorin Dr. (I) Elisabeth Merk den nahezu von Anfang an vorhandenen parteiübergreifenden Grundkonsens und die in umfassenden Gesprächen und Verhandlungen erreichte Mitwirkungsbereitschaft der Wohnungswirtschaft hervor: „Dadurch, dass die SoBoN konsequenter Bestandteil aller städtebaulicher Planungen ist und es zu keinen Fall-zu-Fall-Entscheidungen kommt, sind Rahmenbedingungen von Anfang an allen klar; damit besteht vor allem für die auf diesem Sektor tätigen Unternehmen von Anfang an Planungs- und Investitionssicherheit. Die Stadt wird das ihre dazu beitragen, dass dieser höchst erfolgreiche Weg auch in Zukunft gemeinsam mit der Bau- und Wohnungswirtschaft weiter beschritten werden kann!“ Weitere Informationen zur Sozialgerechten Bodennutzung sind unter
www.muenchen.de/plan eingestellt.