Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November geben das Aktionsbündnis 2014, Frauen helfen Frauen e.V. und die Gleichstellungsstelle für Frauen der Landeshauptstadt München auch 2014 wieder ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit 29 Veranstaltungen vom 7. bis 27. November zum Thema „Schutz vor Gewalt und Widerstand gegen Männergewalt an Frauen, Mädchen und Jungen“ heraus. Unterstützt von einem breiten Aktionsbündnis aus zahlreichen Organisationen und Einzelpersonen finden Veranstaltungen verschiedenster Hilfeeinrichtungen für Frauen, Mädchen und Jungen, von Frauenprojekten, Verbänden und städtischen Dienststellen statt.
Schirmpatin der Aktionswochen ist Bürgermeisterin Christine Strobl. Sie wird auch die Begrüßung sprechen bei der zentralen Veranstaltung, zu der das Aktionsbündnis, das Bündnis „Aktiv gegen Männergewalt“, das Autonome Feministische Forum (AUFF) gemeinsam mit der Gleichstellungsstelle für Frauen am Dienstag, 25. November, um 18 Uhr in den Kleinen Sitzungssaal des Rathauses einladen. Thema ist die „Europaratskonvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“, auch bekannt als „Istanbul-Konvention“. Nicole Zündorf-Hinte vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) wird die Instanbul-Konvention vorstellen, die seit 1. August in elf europäischen Ländern bereits in Kraft gesetzt wurde. Heike Rabe vom Deutschen Institut für Menschenrechte wird ausführen, welche gesetzlichen Veränderungen in Deutschland vorgenommen werden müssten. In Deutschland, das zwar die Instanbul-Konvention früh gezeichnet, aber noch nicht ratifiziert hat, wird noch um die Umsetzung gerungen. Ein Streitpunkt ist dabei das deutsche Sexualstrafrecht mit dem problematischen Paragraphen 177 StGB (Vergewaltigung), der gemäß der Konvention zu Gunsten der Opfer verändert werden müsste. Ein weiterer Verbesserungsbedarf besteht im Punkt Gefährdungsanalyse und Gefährdungs- management in familienrechtlichen Verfahren. Dazu wird Professor Dr. Susanne Nothhafft (KSFH München) ihre Expertise zur Verfügung stellen. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
Gewalt gegen Frauen ist weltweit die häufigste Menschenrechtsverletzung. Auch hier in München ist Männergewalt ein virulentes Problem. Es wurden etwa 2013 beim Polizeipräsidium München 3.574 „Fälle von Partnergewalt“ angezeigt und es ergingen 747 richterliche Anordnungen eines Kontaktverbots, einer Wohnungsüberlassung oder beides.
In dem vielfältigen dreiwöchigen Veranstaltungsprogramm der Aktionswochen sind wichtige Informationsveranstaltungen angekündigt, wie etwa über Hilfsangebote für gewaltbetroffene Frauen, Mädchen und Jungen, Tage der offenen Tür, Mädchen- und Frauen-Selbstverteidigung (Wen Do), und Diskussionsveranstaltungen.
Es gibt spannende Filmvorführungen wie „Sisters in Law“ – Frauen in Kamerun wehren sich gegen Männergewalt –, „Die Fliege in der Asche“ zum Thema Frauenhandel, und die Autorinnenlesung „Mein blaues Licht“ mit Fadumo Korn vom Verein NALA e.V. – Bildung statt Beschneidung. Auf einzelne Veranstaltungen wird durch die Veranstaltetenden gesondert hingewiesen.
Das Programm der „Münchner Aktionswochen gegen Gewalt an Frauen, Mädchen und Jungen 2014“ kann kostenlos abgeholt werden bei der Gleichstellungsstelle für Frauen im Rathaus, bei Kofra, Baaderstraße 30, in der Stadt-Information, in den Stadtbibliotheken, bei den einzelnen Veranstalterinnen oder im Internet unter
www.muenchen.de oder www.aktiv-
gegen-maennergewalt.de.
Ansprechpartnerin für das Aktionsbündnis 2014: Sibylle Stotz, Frauen helfen Frauen e.V., Frauenhaus München, Telefon 64 51 69