Ebola-Vorkehrungen in München: Weitere Fragen
Anfrage Stadtrat Karl Richter (BIA) vom 15.10.2014
Antwort Referat für Gesundheit und Umwelt:
Ihrer Anfrage legen Sie folgenden Sachverhalt zu Grunde:
„Zahlreiche deutsche Bundesländer und Kommunen treffen angesichts der weiteren Ausbreitung der Todesseuche Ebola Vorkehrungen. Dazu besteht guter Grund, rechnet doch auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile mit einer weltweiten Ausbreitung und allein für den Zeitraum bis Dezember 2014 mit bis zu 10.000 Toten pro Woche. Schutzmaßnahmen sind teuer und aufwendig, die Kapazitäten begrenzt. So wurden bei der Behandlung des jetzt in Leipzig verstorbenen ersten Ebola-Patienten in Deutschland, eines Mannes aus Liberia, ‚pro Tag bis zu 100 Schutzanzüge verbraucht’ und ‚pro Stunde mindestens 20 bis 30 Einweg-Handschuhe gewechselt’ (nach: http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ebola-who-befuerchtet-bis-zu-faelle-pro-woche-1.2173103; zuletzt aufgerufen: 15.10.2014, 6.11 Uhr; KR). In NRW wiederum muß für den Transport eines Patienten von Bottrop ins ausgewiesene Behandlungszentrum in Düsseldorf eigens ein Spezialfahrzeug bei der Feuer wehr Essen angefordert werden (nach: http://www.der westen.de/staedte/bottrop/spezialfahrzeugwird-aus-essen-angefordert-aimp-id9931430.html; zuletzt aufgerufen: 15.10.2014, 6.14 Uhr; KR).
Die ‚Bild’-Zeitung berichtet unterdessen, dass im Fall einer Ebola-Epidemie in ganz Deutschland nur 50 Betten auf Isolierstationen zu Verfügung stehen – auf größere Fallzahlen scheint die Bundesrepublik demnach nicht vorbereitet (nach: http://www.bild.de/news/inland/ebola/fuer-infizierte-gibt-es-50-betten-in-ganz-deutschland-38135870.bild.html; zul. aufgerufen: 15.10.2014, 6.19 Uhr; KR).
Angesichts des besonderen Ebola-Risikos, dem München durch Asylbewerber-Erstaufnahmeeinrichtung in der Bayernkaserne ausgesetzt ist, stellen sich Fragen.“
Herr Oberbürgermeister Reiter hat mir Ihre Anfrage zur Beantwortung zugeleitet. Die darin aufgeworfenen Fragen beantworte ich wie folgt:Frage 1:
Inwieweit stehen in München Spezialfahrzeuge für den Transport von Ebola-Patienten zur Verfügung; ggf. wie viele?
Antwort:
Es steht ein Spezialfahrzeug zur Verfügung (Standort Branddirektion München). Bei Bedarf können jedoch jederzeit weitere Rettungstransportfahrzeuge umgerüstet und eingesetzt werden.
Frage 2:
Im Leipziger St. Georg-Krankenhaus, wo der jetzt verstorbene Patient aus Liberia behandelt wurde, gibt es keinen Dampfdruckapparat („Autoklave“) zur Sterilisierung des medizinischen Materials. In welchem Umfang sind Münchner Krankenhäuser mit solchen Apparaten ausgestattet?
Antwort:
Für die sichere Entsorgung infektiöser Abfälle gibt es verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel Desinfektion, Dekontamination, Autoklavierung und Verbrennung von schwer desinfizierbaren Materialien (zum Beispiel Kleidung).
Eine sachgerechte Entsorgung von infektiösem Material ist in München gewährleistet.
Frage 3:
Wie viele Betten in Isolierstationen stehen an Münchner Krankenhäusern erforderlichenfalls für Ebola-Patienten zur Verfügung? Inwieweit existieren Pläne, diese Kapazitäten aufzustocken?
Antwort:
In der Sonderisolierstation im Krankenhaus München-Schwabing, können derzeit zwei Ebola-Patienten versorgt werden.