In der Zeit vom 1. bis 12. Dezember wird eine Fach-Delegation aus Münchens Partnerstadt Kiew in der Landeshauptstadt zu Gast sein, um einen umfassenden Einblick in die Strukturen der HIV/Aids-Arbeit in München zu erhalten. Als Auftakt nehmen die neun medizinischen Fachkräfte und Sozialarbeiterinnen der Stadt Kiew an Aktionen und Veranstaltungen zum Welt-Aids-Tag teil.
Das Fachprogramm sieht in der ersten Dezember woche Fachgespräche und Workshops vor. Dabei werden die Tätigkeiten rele-vanter Münchner Einrichtungen, wie beispielsweise der Münchner Aids Hilfe, von L43 oder der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie der Ludwig-Maximilians-Universität, vorgestellt. Beson-deres Augenmerk wird auch auf die Kooperation zivilgesellschaftlicher und städtischer Anlaufstellen sowie auf die Kooperation zwischen Einrichtungen aus der medizinischen und sozialen Arbeit gelegt. Die Expertinnen und Experten informieren sich beispielhaft dazu über das Münchner Modell REGSAM, welches der Vernetzung und Zusammen-arbeit lokaler Institutionen dient.
Für sechs der neun Fachkräften aus Kiew bieten ausgewählte Kliniken und Arztpraxen, verschiedene Einrichtungen der Suchthilfe und die Münchner Aids Hilfe Hospitationen in der zweiten Woche des Delegationsbesuches an. Diese geben ihre Erfahrungen in der Präventionsarbeit und der medizinischen Versorgung weiter und bringen den Hospitierenden Methoden bei der Beratung und Betreuung von Infizierten und Betroffenen sowie im sensiblen Umgang mit Patienten näher.
Die vier Ärztinnen Zhanna Antonek, Nataliia Bugaienko, Iryna Raus und Olena Samsonova sowie die fünf Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter Liudmyla Cherkashyna, Leonid Krysov, Liudmyla Piliavska, Lidiia Savchenko und Otto Stoyka nahmen bereits an der Multiplikatorenfortbildung im September in Kiew teil, welche von Münchner Fachstellen konzipiert wurde. Die Ukrainerinnen und Ukrainer werden zukünftig ihre Kolleginnen und Kollegen vor Ort weiterbilden.
Das Programm und die Fortbildung sind Bestandteile des Projekts „Umgang mit HIV/Aids in Kiew – Personalqualifizierung in der medizi-nischen und sozialen Arbeit“, welches im Oktober 2013 startete und vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert wird.
Münchens Partnerstadt hat als Ballungszentrum besonders stark mit einer hohen Zahl an HIV- und Aids-Erkrankungen zu kämpfen – die Ukraine weist die höchste Neuinfektionsrate Europas auf. HIV gilt überwiegend als Krankheit und Problem Homosexueller und Drogenabhängiger und ist nach wie vor in vielen Bereichen der Gesellschaft tabu.
Mit dem Projekt soll ein Beitrag zur Verbesserung der Beratungsangebote und zum Abbau von Vorurteilen geleistet werden, indem Personal aus der medizinischen und der sozialen Arbeit der Stadt Kiew im Umgang mit HIV/ Aids qualifiziert und sensibilisiert wird. Um die Vernetzung und Zusammenarbeit der nichtstädtischen und städtischen Facheinrichtungen und Beratungsstellen in Kiew zu intensivieren, werden in einzelnen Stadtteilen multidisziplinäre Teams eingerichtet.
Achtung Redaktionen: Die Gäste aus Kiew können während ihres Aufenthaltes interviewt werden. Kontakt: Landeshauptstadt München, Stelle für internationale Angelegenheiten, Marienplatz 8, 80331 München, Telefon 2 33-9 27 74, E-Mail: internationales@muenchen.de