Der GeodatenService München (GSM) des Kommunalreferats blickt auf eine 125-jährige Geschichte zurück. „Was 1889 noch Königliches Katasterbureau hieß und bis Anfang des Jahres Städtisches Vermessungsamt trägt mittlerweile den Namen GeodatenService München“, er- klärte Kommunalreferent Axel Markwardt gestern bei einem Festakt im Alten Rathaus. „Im 19. Jahrhundert nahm der erste Geometer seine Arbeit auf. Seit dieser Zeit entwickelte sich das einstige Städtische Vermessungsamt zu einem hochmodernen Dienstleistungsunternehmen weiter.“ Damit die Münchnerinnen und Münchner auch in Zukunft erfahren können, was einmal war, dokumentiert der GeodatenService München zum Beispiel mit 3D-Lasermessverfahren, GPS und hoch auflösenden Luftbildern, wie sich die Stadt entwickelt. Zu Zeiten des Prinzregenten Luitpold wagte man von diesen Technolgien noch nicht einmal zu träumen. „Damals verwendeten die Vermesser von Strecken im Stadtgebiet noch drei bis fünf Meter lange Stangen aus Tannenholz“, berichtete Markwardt.
Was 1889 klein anfing, wuchs in den 125 Jahren zum zweitgrößten Datenpool neben SAP der Stadt München an. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschaffen und stellen die Daten bereit. Dabei handelt es sich sowohl um historische als auch aktuelle Luftbildaufnahmen – an die 45.000 Einzelaufnahmen aus 27 Befliegungsjahrgängen“, betonte Amtsleiterin Sigrid Koneberg. „Die Aufnahmen reichen bis 1925 zurück und sollen für die Stadtver waltung, aber auch für Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stehen.“
Besonders intensiv nutzen die Daten des GSM das Referat für Stadtplanung und Bauordnung, unter anderem für seine Bebauungspläne, sowie das Kreisver waltungsreferat, dessen Einsatzleitzentrale der Branddirektion ebenfalls zuverlässige und hochaktuelle Geodaten benötigt. Kommunalreferent Markwardt freute sich daher sehr, auch Stadtbaurätin Professorin Dr. (I) Elisabeth Merk und Kreisverwaltungsreferent Dr. Wilfried Blume-Beyerle beim Festakt begrüßen zu dürfen. „Nie waren Geodaten so wichtig wie heute,“ betonte Stadträtin Ulrike Boesser (SPD-Fraktion) in Vertretung des Oberbürgermeisters. „Jeder benutzt sie täglich, sei es auf dem Navi im Auto oder als App auf dem Smartphone. Umso wichtiger ist es, dass Geodaten als Teil der Daseinsvorsorge in kommunaler Hand bleiben. Denn auf die „amtlichen Daten des GeodatenService war immer Verlass und so soll es auch bleiben.“