In der gestrigen Sitzung des Kommunalausschusses hat der Stadtrat beschlossen, dass der Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) die Altkleidersammlung auf den zwölf Münchner Wertstoffhöfen ab 1. Januar 2015 selbst übernimmt.
Der AWM verpachtete seit 1999 Stellflächen für Altkleidercontainer auf den Wertstoffhöfen an die Aktion „Hoffnung – Hilfe für die Mission GmbH“ zu besonders günstigen Konditionen. Der Aktion Hoffnung war es darüber hinaus gestattet, die Reste aus der Erstsortierung kostenlos auf den Wertstoffhöfen zu entsorgen. Mit seinem Beschluss vom 13. Dezember 2012 zur Einführung einer kommunalen Alttextilsammlung durch den AWM hat der Stadtrat die Grundlage dafür geschaffen, dass der AWM auch auf den Wertstoffhöfen seine Altkleidercontainer aufstellt. Nach eingehender Prüfung hat der AWM deshalb dem Stadtrat vorgeschlagen, den bis
31. Dezember befristeten Pachtvertrag mit der Aktion Hoffnung nicht weiter zu verlängern.
Aus Gründen der Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit ist es für den AWM geboten, die vorhandene, gut ausgebaute Logistik der inzwischen etablierten Alttextilsammlung auch auf den Wertstoffhöfen zu nutzen. Die Erlöse aus der Altkleidervermarktung kommen den Münchnerinnen und Münch- nern direkt zu Gute, da der AWM damit die Müllgebühren stabilisieren und sein Serviceangebot durch neue Entsorgungsmöglichkeiten weiter ausbauen kann. Dazu gehören neben der Altkleidersammlung etwa die Wertstoffhöfe plus und die kommende Elektrokleingerätesammlung – allesamt Maßnahmen, die die getrennte Sammlung von Wertstoffen erleichtern und damit die Recyclingquote erhöhen.
Weiterer Grund, die Regie über die Alttextilsammlung selbst in die Hand zu nehmen, ist die Gleichbehandlung aller sechs gemeinnützigen Sammler, die derzeit dauerhaft die Genehmigung zur Alttextilsammlung der Kreisverwaltungsbehörde haben. Da nur die Aktion Hoffnung auf den Wertstoffhöfen sammelt, war sie gegenüber den anderen gemeinnützigen Sammlern in der Vergangenheit ohne entsprechende Rechtsgrundlage privilegiert. „Unser Hauptziel, das wir mit der kommunalen Alttextilsammlung verfolgen, ist die Erhöhung der Recyclingquote bei gleichzeitiger Garantie einer hochwertigen Verwertung“, erklärt Axel Markwardt, Kommunalreferent und Erster Werkleiter des AWM. „Derzeit befinden sich noch rund 10.000 Tonnen Altkleider pro Jahr im Restmüll – ein Wert, der zeigt, dass das in München vorhandene Altkleiderpotential sowohl für die Kommune als auch für die gemeinnützigen Sammler ausreicht.“
Das Aufstellen von Altkleidercontainern ist auf städtischem Grund ausschließlich der Kommune, auf privatem Grund aber für alle zugelassenen gemeinnützigen und zugelassenen gewerblichen Sammler erlaubt. „Nur eine starke kommunale Altkleidersammlung ermöglicht es, illegale Sammler mit dubiosen Sammelstrukturen und Ver wertungswegen zurückzudrängen und stärkt damit letztlich auch die Sammlung gemeinnütziger Träger“, so Markwardt weiter. „Unser gemeinsames Ziel muss sein, eine Altkleidersammlung nach hohen ökologischen und rechtlichen Standards zu gewährleisten und gemeinsam gegen die illegalen gewerblichen Sammler vorzugehen.“