Oberbürgermeister Dieter Reiter kondoliert der Ehefrau und der Familie von Professor Dr. h.c. Kurt Ackermann: „Mit Ihnen als seinen Angehörigen, aber auch seinen Mitarbeitern, Kollegen, Wegbegleitern und Freunden trauert die Landeshauptstadt München um Professor Dr. h.c. Kurt Ackermann. Wir alle sind von seinem Tod tief betroffen. Ich möchte Ihnen mein tief empfundenes Beileid aussprechen und auch meine persönliche Anteilnahme zum Ausdruck bringen.
Die Deutsche und Münchner Architekturszene verliert mit Kurt Ackermann eine große Architekten-Persönlichkeit, die wesentliche Beiträge geleistet hat und das Bauen in München entscheidend mitgeprägt hat. Als bekann- teste Bauten seines bereits 1953 gegründeten Architekturbüros ‚Ackermann und Partner’ in München stehen uns allen die Überdachung der Eislauffläche sowie die Trainingshalle des Eissportzentrums im Olympiapark und die Faulbehälter der Klärwerke Gut Großlappen in Fröttmaning vor Augen. Mit architektonischer Klarheit und in enger Symbiose mit den Anforderungen des Ingenieurbaus haben Kurt Ackermann und sein Büro sowohl bei den technisch-funktionalen Zweckbauten wie für die Abfallwirtschaftsbetriebe oder bei dem Brückenbauwerk Bayerstraße als auch für die Arbeitsstätten des Bayerischen Innenministeriums bei der Überdachung des neuen Innenhofs über dem alten Odeon-Saal oder des Europäischen Patentamts beispielhafte Bauten beigetragen.
Einen wesentlichen Beitrag hat Kurt Ackermann mit seinem Engagement für die Architektur als Berufsrichtung geleistet: das belegen seine Tätigkeiten als Landesvorstand des BDA Bayern 1965 bis 1967, im Präsidium des Bundes BDA 1971 bis 1975 und in der Architektenkammer 1971 bis 1983 ebenso, wie seine Gastprofessuren in Wien und Darmstadt sowie sein Ruf als Ordinarius an die Universität Stuttgart, an der er 1974 bis 1993 lehrte.
Kurt Ackermanns herausragende architektonische und ingenieurbauliche Leistungen wurden mit zahlreichen Ehrungen gewürdigt. Zwischen 1967 und 1989 zeichnete ihn der BDA Bayern sechsmal mit dem BDA-Preis aus. Auch die Landeshauptstadt München ehrte ihn und seine Beiträge bereits 1967 mit dem Förderpreis Architektur und 1986 mit dem Architekturpreis, die Heinrich-Tessenow-Gesellschaft verlieh ihm 1994 die Tessenow-Medaille in Gold und der Freistaat Bayern ehrte ihn 2009 mit der Leo-von-Klenze-Medaille. Weitere Ehrungen waren seine Mitgliedschaften in der Akademie der Künste Berlin sowie in der Bayerischen Akademie der schönen Künste und die Ehrendoktor würde, die ihm die Technische Universität in Wien verlieh.
Durch seine Mitgliedschaft in der Kommission für Stadtgestaltung hat Kurt Ackermann über seine eigenen Bauten hinaus am baukulturellen Erbe der Landeshauptstadt München mitgewirkt. Auch der Bewahrung und nachhaltigen Entwicklung des Olympiaparks galt sein besonderes Engagement, unter anderem mit einer Expertise im Rahmen der Bewerbung München 2018.
Seine geradlinigen Beiträge zur Münchner Baukultur, sowohl die ‚Ikonen’ als auch die konsequenten Zweckbauten, sichern Kurt Ackermann einen festen Platz in der Ehrengalerie der großen Architektenpersönlichkeiten Münchens. Die Landeshauptstadt München wird Kurt Ackermann auch weiterhin ein ehrendes Andenken bewahren.“