Oberbürgermeister Dieter Reiter bringt erste spürbare Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für städtische Erzieherinnen und Erzieher auf den Weg. Anlässlich der Personalversammlung der Abteilung KITA im Referat für Bildung Sport hat sich Dieter Reiter gestern mit einem Schreiben an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der städtischen Kindertageseinrichtungen gewandt. Darin führt er aus, dass es in Umsetzung seines 100-Tage-Programms als neuer Oberbürgermeister demnächst erste Verbesserungen für das städtische Erziehungspersonal geben soll, insbesondere eine höhere Bezahlung.
Der Wortlaut des Schreibens ist nachfolgend abgedruckt: „Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Abteilung KITA im Referat für Bildung und Sport,
wie Sie wissen, hatte ich gerne zugesagt, an der heutigen Personalversammlung im Circus Krone teilzunehmen und Sie persönlich zu begrüßen. Auch Ihre Einschätzungen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge hätte ich mir heute gerne selbst angehört.
Ich muss aber um Ihr Verständnis bitten, dass ich leider kurzfristig meine Teilnahme zurückstellen musste, da für heute die finalen Verhandlungen für die zukünftige Stadtkoalition im Rathaus angesetzt sind. Um die dringend erforderlichen Gremienbildungen im Rathaus zu Ende zu bringen und die erforderlichen politischen Weichenstellungen zu einem zeitnahen Abschluss zu bringen, bin ich hier jedoch als Oberbürgermeister unabkömmlich.
Ich freue mich aber, Ihnen auf diesem Wege zuallererst meinen außerordentlichen Dank für Ihr überragendes Engagement für unsere Stadtgesellschaft und für die Kinder unserer Stadt auszusprechen. Ihre tägliche Arbeit erachte ich als eine der wichtigsten Säulen im Dienste unserer Gesellschaft – die Aufgabe, unsere Kinder bei einem gedeihlichen Aufwachsen zu begleiten, zu unterstützen und zu fördern.
Nachdem die Anerkennung dieser Aufgabe nicht groß genug sein kann, habe ich in meinem 100-Tage-Programm als neuer Oberbürgermeister einen eigenen Handlungsschwerpunkt vorgesehen, dessen Umsetzung Ihre Arbeitsbedingungen deutlich und zügig verbessern soll.
Daher bin ich froh, Ihnen schon heute erste freudige Ergebnisse mitteilen zu können!
Ich habe bereits an meinem zweiten Amtstag den Personal- und Organisationsreferenten der Landeshauptstadt Dr. Thomas Böhle gebeten, sich in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des kommunalen Arbeitgeberverbandes Bayern für eine Öffnung der Gewährung einer Arbeitsmarktzulage für Sie als Erzieherinnen und Erzieher einzusetzen!
Diese Arbeitsmarktzulage als Personalgewinnungs- und Personalerhaltungsinstrument kann zur Deckung des Personalbedarfs oder zur Bindung von qualifizierten Fachkräften, an denen ein nachweislicher Mangel besteht, gewährt werden.
Ich bitte um Verständnis dafür, dass ich zu der Höhe einer entsprechenden Zulage heute noch nichts sagen kann. Zunächst einmal muss es darum gehen, diese Zulage über die bisherige Beschränkung auf die Bereiche IT-Personal, Ingenieure und Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst allgemein zu öffnen. Die notwendige Befassung des Hauptausschusses
des KAV Bayern wird voraussichtlich im Juli stattfinden. In Aussicht stellen kann ich Ihnen außerdem schon heute zusätzliche Höhergruppierungsmöglichkeiten von der S 6 in die S 8 in erheblichem Umfang. Davon könnten nach gegenwärtigem Stand der Dinge rund 25 Prozent der Erzieherinnen und Erzieher (zusätzlich zu denen, die bereits in der S 8 sind) in den städtischen Einrichtungen profitieren.
Verstehen Sie bitte aber auch hier, dass ich Ihnen den genauen Zeitpunkt der Umsetzung heute noch nicht nennen kann. Ich habe die Ver waltung aber um zügige Erledigung gebeten.
Um die Vermittlung in günstiges Wohnen zu verbessern, hat KITA bereits Gespräche mit dem Planungsreferat, dem Personal- und Organisationsreferat und dem Sozialreferat geführt. Diese führten auch dazu, dass im Beschluss Wohnraumversorgung vom Planungsreferat vom Dezember 2013 die Berufsgruppe der Erzieherinnen und Erzieher ausdrücklich benannt wurde.
Darüber hinaus habe ich die Verwaltung aber auch noch weitergehend beauftragt, unverzüglich ein Konzept zu entwickeln, wie Auszubildende und städtische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Mangelberufen bei der Vergabe von preisgünstigen städtischen Wohnungen priorisiert werden können.
Denn ich bin der Auffassung, dass alles getan werden muss, damit sich das engagierte städtische Fachpersonal in sogenannten Mangelberufen (neben Erzieherinnen und Erziehern z.B. auch Kranken- und Altenpflegerinnen und Altenpfleger) München leisten kann.
Haben Sie Dank für Ihre anspruchsvolle und wichtige tägliche Arbeit! Ich freue mich, dass trotz der nicht immer ganz einfachen Rahmenbedingungen in der aktuellen Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterbefragung bei KITA stolze 93 Prozent angaben, dass Ihnen die Arbeit insgesamt Freude macht. Unser gemeinsames Ziel sollte sein, dass dies sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über ihren Arbeitsplatz sagen können.“