Wie können die extremen Platzprobleme an der Grundschule an der Tumblingerstraße gelöst werden?
Anfrage Stadträte Josef Schmid und Vinzenz Zöttl (CSU) vom 17.2.2014
Antwort Stadtschulrat Rainer Schweppe:
Herr Oberbürgermeister Ude hat mich gebeten, Ihre im Betreff genannte Anfrage zu beantworten.
In Ihrer Anfrage führen Sie aus:
„
Bedingt durch die stetig steigende Zahl an Schülerinnen und Schülern und die Einführung eines Ganztagszugs herrscht an der Grundschule an der Tumblingerstraße sehr große Raumnot.
So müssen z.B. die Kinder mittags in drei Schichten essen, weil keine geeignete Mensa zur Verfügung steht. Nach den derzeit vorliegenden Zahlen für das nächste Schuljahr muss erwartet werden, dass die Zahl der Klassenzimmer nicht mehr ausreicht und kein Platz mehr für die Mittagsbetreuungs-Gruppe zur Verfügung steht. Voraussichtlich fehlen Nachmittagsbetreuungsmöglichkeiten für ca. 50 Kinder.
Das Platzangebot für die Grundschule an der Tumblingerstraße muss deshalb dringend er weitert werden.
Die Schulfamilie schlägt aber beispielsweise auch vor, den im Erdgeschoss befindlichen Hort zu einem Tagesheim aufzuwerten und für die Kinder im Tagesheim und im Ganztagszug eine Mensa im 3. Obergeschoss zur gemeinsamen Nutzung einzurichten. Darüber hinaus soll im 3. Obergeschoss mindestens ein zusätzliches Klassenzimmer eingerichtet werden.“
Ihre Fragen beantworte ich wie folgt:
Frage 1:
Kann der oben geschilderte Vorschlag mit der Errichtung einer gemeinsamen Mensa und eines zusätzlichen Klassenzimmers realisiert werden?
Antwort:
In dem Schulgebäude Tumblingerstraße 6 sind neben der Grundschule auch die Berufsfachschule für Kinderpflege sowie der Hort untergebracht. Im 3. Obergeschoss befinden sich die Verwaltungsräume sowie Lehrsäleder Berufsfachschule für Kinderpflege. Der Hort ist im Erdgeschoss situiert. Die Grundschule belegt das 1. und 4. Obergeschoss.
Neben dem Schulgebäude Tumblingerstraße 6 hat die Berufsfachschule für Kinderpflege zwei Filialen in der Hiltenspergerstraße sowie in der Lipowskystraße. Das Referat für Bildung und Sport hat in der Filiale Lipowskystraße ein weiteres Stockwerk für die Berufsfachschule für Kinderpflege angemietet. Mit diesen zusätzlichen Räumen kann jedoch nur die Klassenmehrung der Berufsfachschule aufgefangen werden, weshalb damit nur eine geringe Entlastung des Schulgebäudes Tumblingerstraße einhergeht. Weitere anmietbare Räumlichkeiten stehen an der Lipowskystraße nicht zur Verfügung.
Für die Berufsfachschule für Kinderpflege ist ein Neubau an der Ruppertstraße geplant, welcher voraussichtlich 2018 bezugsfertig sein wird. Eine dauerhafte räumliche Verbesserung für die Grundschule an der Tumblingerstraße kann deshalb erst mit dem kompletten Auszug der Berufsfachschule eintreten. Erst danach ist es möglich, die notwendigen Räume für den weiteren Ausbau der Ganztagsbetreuung (insbesondere eine eigene Mensa, Ganztagsaufenthaltsräume ect.) im Gebäude bereitzustellen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist damit ein Umbau des 3. Obergeschosses nicht möglich.
Frage 2:
Können die Schülerzahlen durch eine Sprengeländerung gesenkt werden?
Antwort:
Die benachbarten Grundschulen Am Gärtnerplatz/Klenzestraße 27 sowie an der Klenzestraße 48 sind nicht mehr aufnahmefähig, so dass eine Absprengelung von Teilgebieten der Grundschule an der Tumblingerstraße 6 nicht umsetzbar ist.
Grundsätzlich sind Sprengeländerungen kein geeignetes Instrument, um akute Raumnöte zu beheben. Da alle Schülerinnen und Schüler, die bereits an der bisherigen Sprengelschule eingeschult wurden, bis zur 4. Klasse im Rahmen von Gastschulanträgen an der Schule verbleiben können, greift eine Sprengeländerung in der Regel erst nach vier Jahren.
Frage 3:
Kann das Raumproblem durch den Einsatz einer mobilen Schulraumeinheit gelöst werden?Antwort:
Bis zum Auszug der Berufsfachschule für Kinderpflege stellt die Aufstellung einer Mobilen Schulraumeinheit (MRE) die einzige Möglichkeit dar, die Raumsituation signifikant zu verbessern. Das Referat für Bildung und Sport hat deshalb bereits die Projektvorbereitungen zur Aufstellung einer MRE zum August 2015 mit vier Klassenräumen incl. WC-Anlagen auf dem Allwetterplatz eingeleitet.
Dies stellt nach bereits durchgeführter Vorprüfung das maximal Mögliche an diesem Standort dar. Ein entsprechender Vorplanungsauftrag wurde dem Baureferat übermittelt. Der Projektauftrag wird dem Stadtrat noch in 2014 zur Entscheidung vorgelegt.
Frage 4:
Welche alternativen Vorschläge zur kurzfristigen Verbesserung der Raumsituation hat die Verwaltung?
Antwort:
Für das kommende Schuljahr 2014/15 wurde von der Berufsfachschule für Kinderpflege bereits in Aussicht gestellt, dass der Grundschule ein weiterer Klassenraum zur Verfügung gestellt werden kann.
Des Weiteren fand bereits im Februar 2014 zwischen dem Referat für Bildung und Sport und der Grundschule Tumblingerstraße ein „Runder Tisch“ statt. Hier konnte eine Lösung für die Essensversorgung gefunden werden. Ein Raum im 4. Obergeschoss kann zu einem weiteren Essensraum für die Ganztagsbetreuung ausgebaut werden.
Die Errichtung der MRE mit 4 Klassenzimmern wird dann die Situation ab Sommer 2015 erheblich bereinigen.
Ich hoffe, dass Ihre Fragen hiermit beantwortet werden konnten.