Die Gnawa-Kulturtage im Fraunhofer Theater, Fraunhoferstraße 9, bieten mit Filmbeiträgen und Live-Musik von Mittwoch, 10. Juni, bis Samstag, 13. Juni, Einblicke in die faszinierende Kultur aus Nordafrika. In der Bruderschaft der Gnawa organisierten sich einst Sklaven im Süden Marokkos. Ihre traditionellen afrikanischen Rituale verschmolzen mit berberischen Einflüssen und dem arabisch geprägten Sufismus. Ihre Musik wurde zum „Blues Marokkos“.
Zum Programm:
–Mit gemeinsamen Konzerten der Münchner Weltmusikgruppe Embryo, des Münchner Alphornkollektivs und der Younes-Paco-Band stehen der Freitag- und Samstagabend ganz im Zeichen der Musik. Die Mitglieder der Younes-Paco-Band, Younes Kirrouche Paco, Mohammed Imel und
Youssef Amazi, sind zur Zeit bis Ende August Gäste des Internationalen Künstlerhauses der Stadt München in Feldafing. „Embryo“ ist die älteste Weltmusikgruppe Deutschlands und spielte 1971 in Casablanca mit Abderrahmane Kirrouche Paco, dem Vater von Younes und einem
in Nordafrika legendär verehrten Musiker. Die Musiker des Münchner Alphornkollektivs standen mit Younes Paco 2013 bei dem berühmten Gnawafestival in Essaouira auf der Bühne.
–Am Mittwoch ist ein Film über Kirrouche Paco, der 2012 verstarb, sowie die Dokumentation der Entstehung eines von Younes Paco als Hom-
mage an seinen Vater veranstalteten Konzerts zu sehen. Kirrouche Paco und seine Gruppe galten als die nordafrikanischen Beatles, weil sie Ende der 1960-er begannen, mit westlichen Instrumenten ihre orientalisch geprägten Rhythmen und Melodien zu bereichern.
–Der Film am Donnerstag beschäftigt sich mit den „Lila Nächten“. „Lila“ nennen die Gnawa ihre Heilzeremonien, die sich vom Abend bis zum Morgen erstrecken und bei denen die Beteiligten sich zu rasenden Rhythmen in Trance tanzen. Dem Autor Andreas Kirchgäßner, der zu beiden Abenden die Einführung hält, gelang es, an solchen Heilungszeremonien teilzunehmen, die hauptsächlich für Frauen mit psychosomatischen Beschwerden abgehalten werden.
Beginn ist jeweils 20.30 Uhr. Der Eintritt beträgt 16 Euro, ermäßigt 12 Euro. Ausführliche Informationen zu den Gästen der Villa Waldberta und zur Veranstaltung sind im Internet unter www.villa-waldberta.de und unter www.fraunhofertheater.de abrufbar.