Stadträtin Kathrin Abele (SPD-Fraktion) in Vertretung des Oberbürgermeisters und Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers überreichen am Mittwoch, 10. Juni, um 19 Uhr im Literaturhaus, Salvatorplatz 1, den Übersetzerpreis der Landeshauptstadt München an Melanie Walz. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird alle drei Jahre von der Landeshauptstadt München als Würdigung herausragender übersetzerischer Leistungen (Gesamtschaffen) und für besondere Verdienste um die Vermittlung fremdsprachiger Literatur in Deutschland verliehen. Zuletzt wurde 2012 Dagmar Ploetz mit diesem Preis ausgezeichnet.
Die Laudatio für Melanie Walz hält der Lektor Jürgen Dormagen. Das musikalische Rahmenprogramm gestaltet Susanne Schoeppe mit ihrer Gitarre. Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei. Anmeldung erbeten unter Telefon 29 19 34 27.
Aus der Jury-Begründung für Melanie Walz:
„Es ist eine eminente Aufgabe, Klassikern in Neuübersetzungen eine für die Gegenwart zeitgemäße Sprachgestalt zu geben. Melanie Walz hat in den letzten Jahren an zahlreichen illustren Werken der Weltliteratur auf meisterliche Weise bewiesen, wie viel sprachliche Einfallskraft, verzweigte Kenntnisse, wie viel Sorgfalt und Ausdauer ihr zu Gebote stehen, wenn es darum ging, Jane Austen, Charles Dickens, Honoré de Balzac oder Virginia Woolf für unsere Zeit erneut zu übertragen und zu vermitteln. Dasselbe gilt nicht minder für die zeitgenössischen Autorinnen und Autoren, denen wir in ihren Übersetzungen erstmals begegnen, darunter Patricia Highsmith, Antonia S. Byatt, Lawrence Norfolk, Annie Proulx oder Charles Simic.
Als Übersetzerin aus dem Englischen und Französischen hat sich Melanie Walz seit den 80-er Jahren ein breites literarisches Spektrum erarbeitet, stets präzise auf der Ebene der Bedeutung und immer mit dem entschei- denden Spürsinn für die poetischen Unwägbarkeiten der Texte: für Tonfall, Duktus, Rhythmus, kulturelles Ferment, Temperatur, für all das also, was den Charakter eines Werkes und seiner Übersetzung ausmacht. Melanie Walz macht vergessen, dass wir eine Übersetzung vor uns haben, sie verleiht den Texten eine lebendige Gestalt, in der all ihr Eigentümliches aufgehoben ist und zugleich als Vertrautes erscheint. Sie trifft den farbig fabulierenden Ton eines Salman Rushdie ebenso mühelos wie die mitunter mythisch raunenden Satzkaskaden eines John Cowper Powys, sie bildet den träumerisch tastenden Sound Michael Ondaatjes so gut nach wie die zärtliche Chuzpe einer Lily Brett.“
Weitere Informationen unter www.muenchen.de/kulturfoerderung, Stichwort „Preise“.
(Siehe auch unter Terminhinweise)