Im Museum Villa Stuck wird am Mittwoch, 17. Juni, 19 Uhr, die Ausstellung „Hans Christiansen (1866 – 1945) – Gesamtkunstwerker des Jugendstils“ sowie eine Retrospektive zu Evelyn Hofer (1922 – 2009) eröffnet.
Hans Christiansen (1866 – 1945) zählt zu den markantesten Vertretern des Jugendstils, insbesondere mit seinen Entwürfen auf dem Gebiet des Kunstgewerbes. Mit seinen wegweisenden Coverillustrationen für die Münchner Zeitschrift „Jugend“ prägte er früh und nachhaltig das Bild des Jugendstils in Deutschland. In Paris avancierte er zum international tätigen Künstler mit Verbindungen bis nach Sankt Petersburg und wurde 1899 von Großherzog Ernst Ludwig nach Darmstadt berufen. Hier gehörte er mit Joseph Maria Olbrich und Peter Behrens zu den ersten sieben Mitgliedern der Künstlerkolonie. Auf der Mathildenhöhe tat Christiansen sich als genuiner Gesamtkunstwerker in Malerei, Architektur und angewandter Kunst sowie als virtuoser Gestalter von Lichterfesten hervor.
Im Museum Villa Stuck ist die ganze Bandbreite dieses vielseitigen Künstlers zu sehen: vom Hamburger Frühwerk bis zum Wiesbadener Spätwerk. Präsentiert werden unter anderem sein Haus auf der Mathildenhöhe, Zimmereinrichtungen, Glasfenster, Schmuck, Plakate, Gemälde, Zeichnungen, Textilkunst und Keramik, aber auch bislang Unbekanntes wie seine Mode- und Plakatentwürfe aus den 1920-er Jahren.
Die Werkschau zu Hans Christiansen ist ein gemeinsames Projekt von vier deutschen Institutionen, die sich die Pflege des kulturellen Erbes um 1900 – den Aufbruch in die Moderne – zur Aufgabe gemacht haben. Den Auftakt machten die Mathildenhöhe Darmstadt und das Berliner Bröhan-Museum. Nach der Ausstellung in der Münchner Villa Stuck endet die Tournee mit einer Würdigung des Künstlers zum 150. Geburtstag auf dem Museumsberg Flensburg.
„Hans Christiansen (1866 – 1945). Gesamtkunstwerker des Jugendstils“ ist vom 18. Juni bis 20. September, Dienstag bis Sonntag, 11 bis 18 Uhr, im Museum Villa Stuck, Prinzregentenstraße 60, zu besichtigen. Der Eintritt kostet 9 Euro, ermäßigt 4,50 Euro, und schließt den Besuch der Ausstellung „Evelyn Hofer“ sowie der historischen Räume ein. Nähere Informationen und das Rahmenprogramm sind unter www.villastuck.de ersichtlich.
Retrospektive Evelyn Hofer
Evelyn Hofer (1922 – 2009) war für eine Zeitspanne von über 50 Jahren als Fotografin international tätig und gilt als eine der bedeutenden Exponentinnen ihres Fachs. Ihr Œuvre umfasste seit den 1940-er Jahren die Sujets Architektur, Landschaft, Interieur, Stillleben sowie Porträt und zeichnet sich besonders durch berühmte Stadtporträts aus. Von dem amerikanischen Kunstkritiker Hilton Kramer wurde sie als „berühmteste ‚unbekannte‘ Fotografin Amerikas“ benannt.
Mit einer Auswahl von über 200 Arbeiten ist in der Ausstellung im Museum Villa Stuck zum ersten Mal Hofers vollständiges Œuvre mit Werken aus allen Schaffensphasen zu sehen. Ein besonderes Augenmerk wird auf ihre fotografischen Essays für Magazine gerichtet.
Evelyn Hofer fand mit ihrer Großformatkamera zu ihrem unverkennbaren, klassischen Stil in Farbe und Schwarz-Weiß, mit dem sie über einen dokumentarischen Ansatz weit hinausweist. Ihr unmittelbarer Blick offenbart dem heutigen Betrachter eine subtile Mehrdeutigkeit. Hofers Werk zeigt Menschen und Orte und überzeugt durch einen einnehmenden Ausdruck. Fern der Ästhetik von Momentaufnahme oder Schnappschuss, wie sie in den 1970-er und 1980-er Jahren populär war, sind klassische Kriterien zentral in Evelyn Hofers Werk: Sie konzentriert sich auf Wesentliches und besticht durch Ausgewogenheit in der Komposition.
„Evelyn Hofer (1922 – 2009). Retrospektive“ ist vom 18. Juni bis 20. September, Dienstag bis Sonntag, 11 bis 18 Uhr, im Museum Villa Stuck, Prinzregentenstraße 60, zu besichtigen. Der Eintritt kostet 9 Euro, ermäßigt 4,50 Euro, und schließt den Besuch der Ausstellung „Hans Christiansen“ sowie der historischen Räume ein. Nähere Informationen und das Rahmenprogramm sind unter www.villastuck.de ersichtlich. (Siehe auch unter Terminhinweise)