Der Arbeitskreis Stadtteilgeschichte Ramersdorf e.V. bietet in Zusammenarbeit mit dem Werftverein Schleißheim und den Bayerischen Flugzeug Historikern am Freitag, 19. Juni, um 18 Uhr in der Stadtbibliothek Ramersdorf eine Führung durch die noch bis zum 26. Juni laufenden Ausstellung „Der Udet-Flugzeugbau in Ramersdorf“ an.
Trotz der Beschränkungen des Versailler Vertrags hatte die „Udet Flugzeugbau GmbH“ im Stadtteil Ramersdorf ab dem Jahr 1921 mit der Herstellung von Sportflugzeugen begonnen, die bei Flugwettbewerben vorderste Plätze belegten. Auch Schul-, Wasser- und einige Verkehrsflugzeuge wurden gefertigt. Das bekannteste Modell war jedoch der Doppeldecker U 12 „Flamingo“, das Standardschulflugzeug der Deutschen Verkehrsfliegerschule. Unter sehr beengten räumlichen Bedingungen planten Kon-
strukteure im Büro des dritten Stockwerks der Führichschule, die Statiker auch im Stall eines Bauernhauses. Die Werksanlagen an der Rosenheimer, heute der Ottobrunner Straße, mussten mehrmals erweitert werden. Insgesamt wurden etwa 65 Flugzeuge in Ramersdorf produziert, die auf umständliche Weise per Straßentransport, quer durch München, bis zum Flugplatz Schleißheim gelangten. Dort fanden letztlich die Endmontage und das Einfliegen statt. Die Wiesen in Ramersdorf selbst dienten nur in Einzelfällen als Start- und Landeplätze. Der Udet-Flugzeugbau bestand bis 1926 und ging danach in den Bayerischen Flugzeugwerken in Augsburg auf. Informationstafeln mit historischen Fotografien und Abbildungen zeitgenössischer Dokumente erzählen die Ramersdorf betreffende, im Schatten des Ersten Weltkriegs geschehene Firmengeschichte.
Geöffnet ist die Ausstellung in der Stadtbibliothek Ramersdorf, Führichstraße 43, am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 10 bis 19 Uhr und am Mittwoch von 14 bis 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.