Neubau einer Schulturnhalle an der Leipziger Straße
Antrag Stadträtinnen Julia Schönfeld-Knor und Birgit Volk (SPD-Fraktion) vom 29.8.2014
Antwort Stadtschulrat Rainer Schweppe:
Ihr Einverständnis vorausgesetzt, erlaube ich mir, Ihren Antrag, eine neue Sporthalle an der Mittelschule an der Leipziger Straße zu errichten, als Brief zu beantworten.
Für die verspätete Antwort bitten wir Sie aufgrund der enormen Arbeitsbelastung im Bereich Zentrales Immobilienmanagement um Ihr Verständnis.
Die Schulsporthalle an der Leipziger Straße 7 besteht aus zwei überein- ander liegenden Sporthallen. Diese befinden sich in einem Anbau direkt angrenzend zum dreigeschossigen Schulgebäude. 1899 wurden sowohl die Hallen als auch das Schulgebäude errichtet. Diese stehen nicht unter Denkmalschutz. Bisher wurde keine grundlegende Sanierung durchgeführt, daher weisen beide Hallen im Moment einige Mängel auf.
Der Sporthallenbedarf für die Mittelschule an der Leipziger Straße 7 ergibt sich aus der Anzahl der Sportklassen. Demnach ist von 26 Sportklassen auszugehen, welche 2 Hallen benötigen. Dies entspricht einer Doppelhalle mit den Maßen 27 m x 30 m. Zwar sind 2 Hallen vorhanden, diese sind jedoch jeweils nur 11 m x 16 m groß und damit nicht normgerecht. Der notwendige Sportunterricht ist jedoch auch mit diesen Hallen sichergestellt.
Die Realisierbarkeit eines Sporthallenneubaus auf dem Schulgelände in der aktuellen Dimension erscheint fraglich, wenn das Ziel besteht, die Freisportfläche zu erhalten. Das Referat für Bildung und Sport möchte weiterhin den Sportplatz als Solchen nutzen und schließt daher diesen als möglichen Standort für eine neue Sporthalle für die Mittelschule aus. Zum einen wird dieser Bereich für den Schulsport im Freien benötigt, zum anderen wird er auch außerschulisch genutzt. Somit erfährt ein relativ breiter Teil der angrenzenden Bürgerschaft einen Nutzen aus dem Sportplatz. Außerdem sollte gerade in einer Großstadt den Schülerinnen und Schülern ausreichend Raum gegeben werden, um sich im Freien bewegen zu können. Daher scheint es besonders wichtig, dass für sie diese Freisportfläche erhalten bleibt, zumal sich die Schülerinnen und Schüler dort auch außerhalb der Kernschulzeit aufhalten können, was auch zur Erhaltung der Gesundheit und dem Ausgleich der Belastung durch die Kernfächer sowie zur Festigung der sozialen Kompetenz wichtig ist.Das Referat für Bildung und Sport sieht die Notwendigkeit der Sanierung der Sporthalle. Da dies jedoch eine umfangreiche Maßnahme sein wird, ist die Abwicklung gemäß den städtischen Hochbaurichtlinien erforderlich. Das Referat für Bildung und Sport wird parallel eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, anhand derer geprüft wird, welche baulichen Möglichkeiten hinsichtlich einer neuen Sporthalle auf dem Grundstück gegeben sind. Dabei werden auch die auf dem Gelände befindlichen alten Pavillons, sowie der Ankauf eines benachbarten Grundstücks in die Überlegung einbezogen. Dies wurde in Ihrem Beisein im Rahmen eines Gesprächs zwischen der Schulleitung, Mitgliedern des Bezirksausschusses 10, Frau Grub und Herr Kuhn, sowie Referatsvertretern am 23.3.2015 im Referat für Bildung und Sport mitgeteilt. Da man nicht nur den Sportbereich baulich ertüchtigen oder neu errichten möchte sondern auch die Fachlehrsäle in einem noch zu bestimmenden Umfang mit einzubeziehen sind, sowie der Mensabereich zu überdenken ist, sind parallel noch weitere Untersuchungen erforderlich. Ebenso wird gerade geprüft, ob die Kindertagesstätten in der Leipziger Straße 1 und/oder in der Quedlinburgerstraße 11 versorgungstechnisch mit einbezogen werden sollten. Dazu wird im Referat für Bildung und Sport der konkrete und weitere Bedarf an Kindertagesstättenplätzen ermittelt.
Wie bereits erwähnt, wird geprüft, ob ein südwestlich angrenzendes privates Grundstück erworben werden kann. Hierzu wurde zunächst die Eigentümerin ermittelt und der Kontakt hergestellt und des Weiteren im März dem Kommunalreferat der Auftrag zur Erstellung eines Bewertungsgutachtens erteilt.
Im Herbst 2015 soll dem Referat für Bildung und Sport das Ergebnis der Machbarkeitsstudie vorliegen. Dann werden die oben genannten Beteiligten erneut zu einem Besprechungstermin eingeladen, um das Ergebnis der Untersuchung zu besprechen.
Um Kenntnisnahme von den vorstehenden Ausführungen wird gebeten. Der Stadtrat wird im Zuge eines möglichen späteren Projektauftrags gemäß den städtischen Hochbaurichtlinien bzw. im Rahmen eines Bauprogrammbeschlusses mit der Thematik befasst.
Wir gehen daher davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist. Die Schulleitung der Mittelschule Leipziger Straße und der Bezirksausschuss 10 erhalten einen Abdruck dieses Schreibens.