Freiham war schon Anfang der 60-er Jahre als „Entlastungsstadt“ im Visier. Mittlerweile entstehen in dem Stadtteil Gewerbe und Wohnen. Jetzt sollen noch andere Bewohner Münchens dort eine Heimat finden: die Reptilien. Im gestrigen Kommunalausschuss bot das Kommunalreferat ein Grundstück am Rand des Neubaugebietes für eine Auffangstation an. „In der Sitzung konnte die Stadt durch den Beschluss der Stadträte wieder einmal mehr zeigen, dass sie ein Herz für Tiere hat“, berichtet Kommunalreferent Axel Markwardt.
Bereits Anfang des Jahres schlug der Kommunalreferent ein neues Zuhause für Schlangen, Schildkröten und Echsen vor. Leider war das Grundstück in Trudering nicht geeignet – es war zu klein. Außerdem hätte Kriegsschutt im Erdreich ein Unterkellern verhindert.
Momentan bewohnen die Reptilien Räume in der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) an der Kaulbachstraße. Doch dort müssen sie raus – der Platz reicht nicht mehr. Bis zu 1.000 Tiere gilt es täglich zu versorgen und leider wächst die Anzahl. Im letzten Jahr waren in der LMU ungefähr 1.200 Reptilien untergebracht. Dabei handelt es sich um ausgesetzte, beschlagnahmte, illegal eingeführte oder abgegebene Reptilien, Amphibien aber auch Säugetiere. Ein neues Zuhause fanden davon lediglich 616.
„Wir wollen den Tieren helfen, denn artgerechte Tierhaltung ist uns wichtig. Darum bieten wir dem Verein Auffangstation für Reptilien e. V. ein weiteres Grundstück aus unserem städtischen Portfolio an“, sagt Markwardt. „Und wir machen das trotz der gegenwärtig äußerst angespannten Lage am Immobilienmarkt.“