Gleich nach dem Filmfest zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, in der Filmreihe „Film und Psychoanalyse“ am Sonntag, 5. Juli, um 17.30 Uhr den sowjetischen Science-Fiction-Klassiker „Solaris“ von Andrej Tarkovskij in der russischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Die Psychologen Andreas Hamburger, Salek Kutschinski und Vivian Pramataroff-Hamburger halten eine Einführung und führen die anschließende Diskussion mit dem Publikum zum Thema Virtuelle Liebe.
„Soljaris“ (Sowjetunion 1972, Regie: Andrej Tarkovskij, 167 Minuten) handelt von der Forschungsstation beim Planeten Solaris. Es treffen wirre Nachrichten ein. Der Psychologe Kris Kelvin muss sich für immer von seinem alten Vater verabschieden, um die weite Reise dorthin anzutreten. Er trifft auf eine paranoide Crew, und er sieht seltsame Fremde. Plötzlich ist auch seine durch Suizid verstorbene Frau Hari wieder bei ihm. Er versteht schnell, dass sie eine Ausgeburt des Planeten ist, der Kelvins eigene Phantasien materialisiert. Dennoch gelingt es ihm nicht, sich von ihr zu befreien. In Tarkovskijs ergreifend poetischer Verfilmung von Stanisłav Lems gleichnamigem Roman aus dem Jahr 1961 wird die Beziehung des Protagonisten zu seiner virtuellen Geliebten zur analytischen Reise. Die Länge, die Tiefe und das gemäßigte Tempo des Films, die vielen Wiederholungen schaffen einen meditativen Ort, der den Zuschauer im „Projektionsraum“ des Kinosaals in seine eigene Vergangenheit führt.
Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 4 Euro. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.
Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit der Akademie für Psychoanalyse und Psychotherapie München. Pressefotos können auf Anfrage unter Telefon 2 33-2 05 38 zugeschickt werden.