Am Mittwoch, 22. Juli, 19.30 Uhr, findet im Münchner Stadtmuseum, Sammlung Musik, St.-Jakobs-Platz 1, in Kooperation mit dem Künstlerhaus Villa Waldberta, das Konzert „Embryo meets Gnawa“ statt. Das 1969 gegründete Musikensemble Embryo entdeckte die Vielfalt der orientalischen Musik mit ihren Zwischentönen und ungewöhnlichen Rhyth- men 1971 auf einer Nordafrika-Tournee für das Goetheinstitut, als es dort einheimischen Musikern begegnete. So auch dem berühmten Abderahman Kirouch Paco aus Casablanca. Seitdem hat die Münchner Band um Christian Burchard viel dazu gelernt und durch ausgedehnte Studien und Konzertreisen viel von diesen fremden Kulturen übernommen. Heute gelten die Musiker als Wegbereiter der Weltmusik.
Vor ein paar Jahren trafen sie den Sohn von Abdelrachman Kirouch Paco, Youness Paco, der das Lebenswerk seines Vaters fortsetzt, indem er nach seinem Vorbild die verschiedensten Musikstile des Maghreb vereinigt. Mit seiner bundlosen Gembri, einer Art Urbass mit schwarzafrikanischem Ursprung, begleitet er seine kraftvolle Stimme, die arabische Melodien genauso wie rituelle Gesangsimprovisationen immer wieder anders vorstellt. Youness Paco ist mit Embryo bereits auf mehreren Weltmusikfestivals in Europa erfolgreich aufgetreten, hat aber auch als Solist oder mit anderen namhaften Musikern zum Beispiel auf dem Jazzfestival in Saalfelden seine Kunst gezeigt.
Gnawa heißt der mystische Kult aus Westafrika, der schon zu Mohammeds Zeiten in der arabischen Welt bekannt war. Ende der 1960-er pilgerte Jimi Hendrix bis nach Essaouira, der marokkanischen Hafenstadt, wo er sich von Youness Vater in die Geheimnisse dieser Kultur einweisen ließ. Der Eintritt kostet 10 Euro.