München ist auch weiterhin Fairtrade Town. Der Titel ist jetzt von Transfair e.V. um vier Jahre verlängert worden. Erstmals wurde München 2013 der Titel Fairtrade Town verliehen. „Die Auszeichnung Fairtrade Town ist mit dem klaren Bekenntnis zum fairen Handel verbunden. Ich bin stolz, dass München über den eigenen Tellerrand blickt und sich gegen ausbeuterische Kinderarbeit und menschenverachtende Arbeitsbedingungen einsetzt“, sagt Oberbürgermeister Dieter Reiter. Für die Titelerneuerung hat Transfair e.V. die fünf Kriterien überprüft, die im ersten Bewerbungsprozess 2013 nachgewiesen werden mussten. So müssen unter anderem ausreichend viele Fairtrade-Angebote im Einzelhandel und in der Gastronomie bestehen sowie Produkte aus fairem Handel in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen verwendet werden. Für die Titelverlängerung müssen keine zusätzlichen Kriterien erfüllt werden; dennoch ist München weiterhin aktiv – und mit Aktionen auf dem Street-life-Festival oder auch bei der Nacht der Umwelt vertreten. „Wo es möglich ist, sollten wir als Kommune faire Kaufentscheidung treffen und Zeichen für den fairen Handel setzen“, sagt OB Reiter. Beispiele für Fairen Handel und fairen Konsum in München:
-Die Fachstelle Eine Welt im Referat für Gesundheit und Umwelt bietet der Verwaltung der Landeshauptstadt Beratung zum Thema fairer Einkauf an, vernetzt und koordiniert in Kooperation mit dem Nord Süd Forum München e.V. Aktivitäten rund um den Fairen Handel in München. -Bei Sitzungen der Vollversammlung des Stadtrats wird fair gehandelter Kaffee und Tee ausgeschenkt.
-320 Münchner Schulen haben für den Sportunterricht Bälle aus fairem Handel erhalten.
-Vom Verein Nord Süd Forum München e.V. ist der bio-faire München-Kaffee entwickelt worden, der in der Landeshauptstadt vertrieben wird. -Die Broschüre „Grab- und Natursteine fair einkaufen – ausbeuterische Kinderarbeit verhindern“ der Städtischen Friedhöfe München, der Steinmetz-Innung München-Oberbayern, des Nord Süd Forums München e.V. und weiterer Kooperationspartner gibt Aufschluss, worauf beim Einkauf von Steinen geachtet werden sollte.
-Die Kampagne „München fairwandeln“ des Nord Süd Forums München e.V. lädt Münchnerinnen und Münchner zum Mitmachen ein – darunter zu Bildungsveranstaltungen an Schulen zum fairen Handel und zum kritischen Konsum.
-Über die Klimapartnerschaft der Landeshauptstadt München mit den Asháninka im peruanischen Amazonas-Gebiet wird eine solidarische Ökonomie gefördert.
-Das Baureferat setzt bei seinen Projekten Natursteine aus Afrika, Asien oder Lateinamerika nur ein, wenn diese entsprechend zertifiziert und somit nachweislich ohne ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt worden sind.
-Öffentliche Plätze in München und die städtischen Gebäude werden mit Blumen aus der stadteigenen Gärtnerei geschmückt. Importierte Blumen werden nur mit Fairhandels-Nachweis hinzugekauft.
-Im Rahmen der bundesweiten fairen Woche wurde auf dem Street-
life-Festival mit dem Schokomobil über die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen von Kakaobauern informiert und für den fairen Handel geworben. -Die Arbeitsgruppe Fairtrade Stadt München, das Klima-Bündnis und das Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München laden im Rahmen der 14. Nacht der Umwelt am Freitag, 18. September, zum Fairplay-Fußballspiel in die Schule an der Hochstraße 31 ein. Dieses Spiel hat seine eigenen Regeln: Unterschiedliche Teamgrößen, verschieden große Bälle und wechselnde Torchancen verdeutlichen globale Ungerechtigkeiten beim weltweiten Energieverbrauch. Spielerisch wird so die globale Ungerechtigkeit direkt erlebbar (Infos unter http://www.muenchen.de/nacht-der-umwelt).
Der vollständige Kriterienkatalog von TrainsFair e.V., den es zu erfüllen gilt, ist im Internet unter www.fairtrade-towns.de abrufbar. Die Fairtrade-Towns Kampagne ist eine einzigartige weltweite Bewegung in 25 Ländern. Über 2.200 Fairtrade-Towns rund um den Globus tragen den Titel, darunter London, Brüssel, Rom, San Francisco und Kopenhagen.