Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee zum 70. Mal. Anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus findet am Dienstag 27. Januar, um 19 Uhr im Jüdischen Museum München, St.-Jakobs-Platz 16, ein Abend mit der Zeitzeugin Helga Verleger unter dem Titel „Ich glaube schon an ,Bestimmung’, so wie es gelaufen ist ...“ statt. Der Abend wird moderiert von Dr. Andreas Heusler vom Stadtarchiv München. Der Eintritt ist frei.
Helga Verleger wurde am 30. Mai 1925 in Berlin geboren. Ihre Eltern ließen sich 1928 scheiden. Später heiratete die Mutter Bruno Jonathan Drexler, der Helga adoptiert. Die Familie gehörte dem Mittelstand an und leitete die Filiale der Großeltern, eine Lederwarenhandlung.
1931 wurde Helga eingeschult, Ende 1938 musste sie auf Anordnung der Schulleitung das Schiller-Oberlyzeum verlassen. Diverse Versuche der Eltern, Deutschland zu verlassen, scheiterten, die Familie wurde deportiert, ihre Eltern wurden ermordet: die Mutter bereits am Bahnhof Raziku in einem „Vergaserbus“, der Vater im Lager Dorpot. Nach Stationen in Jägalla, Reval, Goldfils, Ereda und KZ Stutthof kehrte Helga Verleger ab 1944 über Bromberg, Immenheim, Falkenburg, Dramburg, Usedom und schließlich am 18. Juni 1945 nach Berlin zurück. Sie lebt seit 1970 in München. Der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz wurde 1996 auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog offizieller deutscher Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Die Vereinten Nationen erklärten den 27. Januar im Jahr 2005 zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.
Der Abend wird veranstaltet von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit München – Regensburg in Kooperation mit dem Jüdischen Museum München.
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