Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kunst & Inklusion“ des Kulturreferats zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, vom 16. September bis 25. November in der Reihe „Wahn und Kunst“ zehn Spiel- und Dokumentarfilme aus den Jahren 1956 bis 2014, die Schriftstellerinnen, Schauspielerinnen, Maler, Filmemacher und Musiker in den Fokus rücken, die psychisch erkrankt sind und häufig den Kontakt zur „normalen“ Gesellschaft verlieren.
Beispiele sind der Maler Vincent Van Gogh, der in Vincente Minellis „Lust for Life“ (1956) von Wahnvorstellungen geplagt ist, oder der verzweifelte Filmregisseur in Federico Fellinis „Otto e mezzo“ (1963), der sich in einer schweren Schaffenskrise befindet und von wiederkehrenden Albträumen heimgesucht wird. Die Lebens- und Leidensgeschichte der neuseeländischen Schriftstellerin Janet Frame wird in „ An Angel at My Table“ (1990) von Jane Campion beschrieben, und der preisgekrönte Fernsehfilm „Das Leben des schizophrenen Dichters Alexander März“ (1975) von Vojtech Jasný hinterfragt vehement die Methoden der traditionellen Psychiatrie. In den ausgewählten Filmen erscheinen kreative Hochbegabung und Wahnsinn als zwei Seiten des künstlerischen Genies – Wahn und Kunst scheinen sich sogar in manchen Fällen gegenseitig zu bedingen. Die Filme zeigen, dass Ausnahmepersönlichkeiten Dispositionen sowohl zum künstlerischen Schaffen als auch zu psychischen Störungen wie Schizophrenie haben. Sie verdeutlichen jedoch auch, dass soziale Probleme, traumatische Erlebnisse, Kindheitsentwicklungen oder Drogenmissbrauch die Auslöser für Wahnphänomene und andere Störungssymptome sein können.
Die Vorstellungen der Reihe finden jeweils mittwochs um 21 Uhr statt. Weitere Informationen sowie alle Termine sind im Programmheft des Filmmuseums oder unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film zu finden. Der Eintritt kostet 4, ermäßigt 3 Euro (Aufschlag bei Überlänge). Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.