Die Anzeichen für das langsame Erreichen der Mietpreisspitze nehmen weiter zu, das zeigt das aktuelle Wohnungsmarktbarometer 2015. Der Münchner Wohnungsmarkt bleibt zwar weiterhin stark angespannt, jedoch sind die Erstbezugsmieten leicht gesunken und die Wiedervermietungsmieten nur gering gestiegen.
Zum ersten Mal seit fünf Jahren konnten sinkende Erstbezugsmieten in München verzeichnet werden. Sie liegen nun bei durchschnittlich 18,39Euro/Quadratmeter (2014: 18,65Euro/Quadratmeter). Der Rückgang um zirka 1,5 Prozent ist jedoch differenziert zu betrachten. Während die größeren Wohnungen einen leichten Rückgang der Erstbezugsmieten verzeichnen, legen die kleineren Wohnungen weiter zu. Darin spiegelt sich auch der über Jahre hinweg angespannte Wohnungsmarkt: Es scheint, als hätten die Mieten nun eine Höhe erreicht, bei der viele Mieter und Mieterinnen nicht mehr bereit oder in der Lage sind, mehr zu bezahlen. Viele Mieterhaushalte nehmen dafür nun eher Abstriche bei der Wohnfläche in Kauf und ziehen verstärkt in kleinere Wohnungen.
Die Steigerung der Wiedervermietungsmieten auf im Durchschnitt 15,57 Euro/Quadratmeter (2014: 15,03 Euro/Quadratmeter) ist im Vergleich zu den Vorjahren mit rund 3,6Prozent beziehungsweise 0,54Euro/Quadratmeter die geringste seit dem Jahr 2010. Auch hier fallen die Veränderungen nach Wohnungsgrößen recht unterschiedlich aus. Während sich bei den kleinen und mittleren Wohnungen zwischen 40 und 60 Quadratmetern mit 6,5 Prozent die Mieten am stärksten erhöht haben, fiel bei den Wohnungen zwischen 80 und 100 Quadratmeter der Anstieg am geringsten aus, hier liegt die Steigerungsrate bei 1,6Prozent beziehungsweise absolut bei 0,23 Euro/Quadratmeter.
Die teilräumliche Mietenstruktur der Landeshauptstadt München zeigt sich insgesamt relativ stabil. Tendenziell fallen die Mieten von den Innenstadtlagen zum Stadtrand hin ab. Die unterschiedlichen Wohnlagequalitäten scheinen im Vergleich zur Entfernung zum Zentrum an Bedeutung zu verlieren. Insbesondere die Wohnungsmarktgebiete im Süden der Stadt in Isarnähe mit guten und besten Wohnlagequalitäten liegen deutlicher als früher unter dem Mietpreisniveau der zentralen Lagen. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die teuersten Wohnungsmarktgebiete Münchens derzeit zirka 3 Euro pro Quadratmeter über dem städtischen Durchschnitt liegen, während die Mieten in günstigeren Wohnungsmarktgebieten deutlich niedriger liegen und meist leicht zurückgegangen sind.
Die Anspannung am Wohnungsmarkt wird voraussichtlich nicht abnehmen und der jährliche Bedarf an neuem Wohnraum bleibt weiterhin auf sehr hohem Niveau. Aus diesem Grund betreibt die Landeshauptstadt München mehr als jede andere deutsche Stadt eine aktive Wohnungspolitik, um den Wohnungsbestand zu schützen und den Neubau, insbesondere den von geförderten Wohnungen, weiter anzukurbeln. Für weitere Informationen ist das wohnungspolitische Handlungsprogramm auf www.muenchen.de unter dem Suchbegriff „Wohnen in München V“ abrufbar.
Oberbürgermeister Dieter Reiter betont: „Die Preisentwicklung auf dem freien Mietwohnungsmarkt zeigt deutlich, dass die Stadt unbedingt weiter an ihrem ehrgeizigen Wohnungsbauprogramm festhalten muss. Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften sind ein unverzichtbarer Garant dafür, dass es in München auch langfristig bezahlbare Wohnungen geben wird.“ Zum Vergleich: Die durchschnittlichen Grundmieten im Wohnungsbestand der beiden städtischen Wohnungsbaugesellschaften liegen bei unter 50 Prozent der Marktmieten (GWG: 6,58 Euro/Quadratmeter, GEWOFAG: 6,79 Euro/Quadratmeter).
Das aktuelle Wohnungsmarktbarometer 2015, das sich auf die Mieten des 2. Quartals diesen Jahres bezieht, ist online erschienen und kann unter www.muenchen.de Stichwort: Wohnungsmarktbarometer abgerufen werden.