In der nächsten Veranstaltung der Reihe „Open Scene“ am Donnerstag, 24. September, um 19 Uhr zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, gemeinsam mit dem Münchner Filmzentrum e.V. (MFZ) den italienischen Spielfilm „Prima della rivoluzione” (Vor der Revolution) von Bernardo Bertolucci, in dem er kunstvoll die politische und gesellschaftliche Stimmung Italiens eingefangen hat. Zur Einführung spricht Jürgen Wolter.
In dem Film „Vor der Revolution“ (Originalfassung mit englischen Untertiteln) beginnen der junge Fabrizio aus dem wohlhabenden Bürgertum von Parma – trotz seiner Herkunft ein Marxist – und seine Tante Gina ein verbotenes Verhältnis miteinander. Sie bewegen sich durch die Straßen von Parma und die umgebende Landschaft, reden über politische Theorien und schwelgen in Melancholie. Ein wichtiger Gesprächspartner der beiden ist ein kommunistischer Grundschullehrer. Fabrizio steht in seinem Leben zwischen seinen politischen Idealen und den bürgerlichen Konventionen, mit denen er fest verwurzelt ist. Mit einer wilden Flut von Bildern und Tönen beschreibt Bertolucci Szenen aus verschiedenen sozialen Milieus: ein Abend in der Oper, den der Rausch einer jungen Liebe, einen verzweifelten Aristokraten, dessen Welt durch den Siegeszug des Kapitalismus im Untergehen begriffen ist. Bei seinem zweiten Spielfilm, der in seiner Heimatstadt Parma angesiedelt ist, hat der erst 22-jährige Bertolucci zum Teil autobiografische Themen verarbeitet. Stilistisch orientierte er sich dabei an seinen Vorbildern Michelangelo Antonioni und Jean-Luc Godard.
Der Eintritt kostet 4, ermäßigt 3 Euro. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.