Der KZ-Außenlagerkomplex Dachau-Allach war das größte nationalsozialistische Konzentrationslager in München. Viele Häftlinge mussten für Unternehmen der Rüstungsindustrie Zwangsarbeit leisten. Für BMW bauten 5.500 KZ-Häftlinge aus dem „SS-Arbeitslager“ Flugzeugmotoren im BMW-Werk in Allach. Ab August 1944 wurden zusätzlich 1.100 jüdische Häftlinge vorrangig im Baukommando „BMW-Bunkerhalle“ beschäftigt. Die Arbeitskraft der Häftlinge war im Zweiten Weltkrieg für die deutschen Rüstungsunternehmen von größter Bedeutung. Gleichzeitig war die Zwangsarbeit unter schwersten Bedingungen und bei mangelnder Ernährung Bestandteil des nationalsozialistischen Konzeptes der systematischen „Vernichtung durch Arbeit“, der viele Häftlinge zum Opfer fielen. Der Stadtteilhistoriker Klaus Mai hält am Dienstag, 29. September, um 19 Uhr dazu einen Vortrag im NS-Dokumentationszentrum München. Unter dem Titel „Das BMW-Flugmotorenwerk Allach und der KZ-Außenlagerkomplex Dachau-Allach von März 1944 bis April 1945“ stellt Mai die Situation der Häftlinge und die Entwicklungen im letzten Kriegsjahr bis hin zu den Evakuierungen und Todesmärschen im April 1945 dar.
Das NS-Dokumentationszentrum in der Briennerstraße 34 befasst sich als Münchens zentraler Lern- und Erinnerungsort zur Geschichte des Nationalsozialismus mit allen Aspekten der NS-Herrschaft in der Stadt. Klaus Mai arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrer in München und ist Mitglied des Bezirksausschusses Feldmoching-Hasenbergl. Mai hat durch seine Arbeit und Publikationen wesentlich zur „Wiederentdeckung“ des „vergessenen Konzentrationslagers“ Dachau-Allach beigetragen. Der Eintritt ist frei. Mit einer Voranmeldung per E-Mail an veranstaltungen. nsdoku@muenchen.de kann ein Sitzplatz reserviert werden.
Informationen unter www.ns-dokumentationszentrum-muenchen.de