Das NS-Dokumentationszentrum in der Brienner Straße 34 befasst sich als Münchens zentraler Lern- und Erinnerungsort zur Geschichte des Nationalsozialismus mit allen Aspekten der NS-Herrschaft. Sein Veranstaltungsprogramm soll durch die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seinen Verbrechen helfen, demokratische Werte besser zu erkennen und für ihren Schutz einzutreten. Von besonderer Bedeutung ist dabei das Gespräch mit den letzten Zeitzeugen, die den NS-Terror und seine Konzentrationslager überlebt haben.
Was Überlebende des Holocaust zu berichten haben, liegt oft jenseits allen menschlichen Vorstellungsvermögens. 70 Jahre nach dem Ende der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft gibt es nicht mehr viele solcher Zeitzeugen. Umso wichtiger ist es, ihre Erfahrungen für die Nachwelt zu dokumentieren.
Das NS-Dokumentationszentrum München lädt in Zusammenarbeit mit dem cbj Verlag am Mittwoch, 30. September, um 19 Uhr zwei Zeitzeugen ein: Josef Königsberg und Ernst Grube berichten im Gespräch mit dem Autor Reiner Engelmann über das Unaussprechliche.
Josef Königsberg, geboren 1924 in Kattowitz, überlebte das Ghetto Chrzanów und verschiedene nationalsozialistische Konzentrationslager. Im Holocaust verlor er seine Mutter und Schwester und sah Freunde im KZ sterben. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, gegen das Vergessen zu sprechen und zu schreiben. Josef Königsberg lebt heute in Essen. Ernst Grube wurde 1932 in München geboren. Er musste mit seinen Geschwistern in den „Judenlagern“ Milbertshofen und Berg am Laim leben und wurde in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Grube engagiert sich in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und in der Lagergemeinschaft Dachau. Er kämpft seit vielen Jahren gegen Rassismus und Antisemitismus.
Reiner Engelmann ist Sozialpädagoge und war im Schuldienst tätig, wo er sich besonders in den Bereichen Gewaltprävention und Kinder- und Menschenrechtsbildung stark machte. Zudem veröffentlichte er Bücher zu sozialen Brennpunktthemen. Für sein Buch „Wir haben das KZ überlebt“ hat er Josef Königsberg und weitere Zeitzeugen wie Esther Bejarano und Max Mannheimer nach ihren Erinnerungen befragt und diese für Jugendliche aufgeschrieben.
Der Eintritt ist frei. Mit einer Voranmeldung per E-Mail an veranstaltungen. nsdoku@muenchen.de kann ein Sitzplatz reserviert werden. Infos unter www.ns-dokumentationszentrum-muenchen.de