Ramersdorf erhält eine neue Schwerpunktwache der Berufsfeuerwehr, gleichzeitig soll die denkmalgeschützte Feuerwache 1 in der Altstadt saniert und erweitert werden. Insgesamt hat die Vollversammlung des Stadtrates gestern damit auf Antrag des Kommunalreferats Projektaufträge im Umfang von 112 Millionen Euro genehmigt. Daraus entfallen 95,5 Millionen auf die Feuerwache 5 in Ramersdorf und 16 Millionen auf den ersten Bauabschnitt der Feuerwache 1.
„Das Kommunalreferat übernimmt bei der Sanierung beziehungsweise dem Neubau der Feuerwachen die Bauherrenfunktion,“ erläutert Kommunalreferent Axel Markwardt. „Die Projektkosten für den Neubau der Feuerwache 5 in Ramersdorf waren ursprünglich mit 99.500.000 Euro angesetzt. Auf einen Hubschrauberlandeplatz konnte im Projektverlauf verzichtet werden, auch diverse Platzbedarfe haben sich verringert. Somit reduziert sich die Projektsumme auf nunmehr 95.520.000 Euro. In dieser Summe sind auch neun zusätzliche Dienstwohnungen enthalten, so dass am Standort der neuen Feuerwache insgesamt 39 Dienstwohnungen errichtet werden.“ „Die neue Feuerwache 5 mit dem zweiten Teil des Katastrophenschutzzentrums am Standort Anzingerstraße 41 soll, neben dem Neubau der Feuerwache 4 an der Heßstraße, die zweite Schwerpunktwache der Berufsfeuerwehr München außerhalb der Altstadt werden,“ ergänzt Kreisverwaltungsreferent Dr. Wilfried Blume-Beyerle. „Die Lage in Ramersdorf erlaubt es sehr schnell, auch ins Stadtzentrum zu gelangen, um dort das sehr hohe Einsatzaufkommen mit abzudecken oder die Einsatzkräfte der Hauptwache zu ergänzen. Zugleich wird sie die kleineren Wachen 8, 9 und 10 im Münchner Osten unterstützen, die sämtlich nur als Gruppen- oder Halbzugwachen angelegt sind. Auch für den zweiten Teil des Zentrums für Katastrophenschutz ist die Lage einsatztaktisch ideal im Stadtgebiet.“ Die Feuerwache 1 aus dem Jahr 1904 liegt von den Einsatzzahlen an erster Stelle bei den Münchner Feuerwachen. Der ältesten Münchner Feuerwache am Sendlinger Tor stehen umfangreiche Sanierungen bevor. Aufgrund des Alters des Gebäudes wurde bei Voruntersuchungen erheblicher Instandsetzungsbedarf hinsichtlich Standsicherheit, Brandschutz, Arbeitssicherheit sowie Schall- und Wärmeschutz festgestellt. Bei der Sanierung der Feuerwache 1 müssen zudem die Auflagen des Denkmal- und Ensembleschutzes beachtet werden. Wegen der bestmöglichen Umsetzung der funktionellen Anforderungen und der konstruktiven Möglichkeiten im baulichen Bestand wurde bei der Feuerwache 1 die Konzeptvariante „Sanierung und Neubau mit strukturellen Optimierungen“ für die Umsetzung des Sanierungsprojektes gewählt.
„Dies heißt konkret: Das denkmalgeschützte Hauptgebäude wird wie bisher im Wesentlichen durch den Wachbetrieb genutzt werden, einzelne Abteilungen und Nutzungen werden jedoch neu angeordnet, um die derzeitigen funktionalen Defizite zu beseitigen“, erklärt Kreisverwaltungsreferent Dr. Blume-Beyerle „Mit der Situierung der Wachabteilung im Hauptgebäude mit der Fahrzeughalle im Erdgeschoss, den Ruheräumen im 1. Obergeschoss und allgemeinen Räumen im 2. Obergeschoss wird die Feuerwache 1 nach der Sanierung alle Anforderungen der Berufsfeuerwehr im späteren Betrieb vollständig erfüllen. Und natürlich wird auch das beliebte Feuerwehrmuseum wieder einen Platz erhalten.“
„Während der Sanierung der Feuerwache 1 wird es nötig sein, insgesamt 60 Arbeitsplätze auszulagern“, führt Kommunalreferent Axel Markwardt weiter aus. „Der Stadtrat hat deshalb das Kommunalreferat als städtischen Immobiliendienstleister mit dem aktuellen Beschluss nicht nur beauftragt, die anstehende Sanierung als Bauherr zu betreuen, sondern auch die für die Auslagerung notwendigen Anmietungen durchzuführen.“
In den Wachen der Münchner Berufsfeuerwehr stehen in den nächsten Jahrzehnten Baumaßnahmen in Höhe von zirka 500 Millionen Euro an. Unter anderem wird die mittlerweile marode Feuerwache 4 in der Nordendstraße durch einen modernen Neubau in der Heßstraße ersetzt. Die Eröffnung der neuen Feuerwache 4 ist für Juni 2016 geplant.