(teilweise voraus) Der Bauausschuss hat gestern beschlossen, dass im Rahmen eines Pilotprojekts LED-Technik zur Beleuchtung der öffentlichen Straßen und Grünanlagen im ersten Realisierungsabschnitt des neuen Stadtteils Freiham Nord eingesetzt wird. Grundlage dafür ist ein Gutachten der TU Berlin. Diese hatte als unabhängiges Institut die zukunftsweisende LED-Technologie für den Einsatz in Freiham als Pilotprojekt empfohlen. Das Baureferat wurde mit der Evaluierung der LED-Beleuchtungstechnik im Rahmen des Pilotprojektes durch ein unabhängiges Büro beauftragt. Nach Abschluss der Evaluierung wird das Baureferat dem Stadtrat über das Ergebnis des Pilotprojektes berichten und für das weitere Vorgehen bezüglich des Einsatzes von LED-Straßenbeleuchtungen einen Entscheidungsvorschlag vorlegen.
Als Grundlage für die konkrete Beleuchtungsplanung und Realisierung im neu entstehenden Stadtviertel war ein Beleuchtungskonzept unter Verwendung aktueller LED-Technik zu entwickeln. Hierzu hat der Stadtrat in gleicher Sitzung entschieden, einen Masterplan erstellen zu lassen. Damit wird das Büro Day & Light Lichtplanung aus München beauftragt. Dies entspricht der einstimmigen Empfehlung des für den vorangegangenen Planungsworkshop eingesetzten Gremiums. Dieses bestand aus Vertretern der Stadtratsfraktionen, des Bezirksausschusses 22, der Baureferentin Rosemarie Hingerl sowie externen Fachleuten. „Im Zuge der Realisierung von Freiham Nord ergibt sich die Chance, ein Gesamtkonzept für die Beleuchtung eines ganzen Stadtteils zu entwickeln und umzusetzen. Die verschiedenen städtischen Räume von der Anliegerstraße über den Quartiersplatz bis hin zum Stadtteilzentrum werden differenziert beleuchtet. Dadurch entsteht Orientierung und angemessene Atmosphäre für die unterschiedlichen Orte“, erläutert Baureferentin Rosemarie Hingerl das Konzept. Zum Planungsworkshop wurden vier Lichtplanungsbüros eingeladen. Die Abschlusssitzung des Gutachter-Gremiums fand am 12. Juni statt. Es empfahl, den Entwurf von Day & Light Lichtplanung als Grundlage für einen Masterplan zur Beleuchtung des neuen Stadtteils Freiham zu verwenden: „Das vorliegende Konzept ist schlüssig und konsequent. Es bietet daher eine sehr gute Grundlage für die weitere Konkretisierung im Rahmen der Objektplanung. Mit einfachen und zurückhaltenden Mitteln entstehen at- traktive Lichträume für das neue Stadtquartier. Ein großer Vorteil ist die mögliche Realisierung der Beleuchtung unabhän- gig von der Fertigstellung der umgebenden Bebauung. Die unterschiedlichen öffentlichen Bereiche werden in ihrer Bedeutung richtig erkannt und entsprechend hierarchisiert. Dabei wird mittels Licht- farben – warm für die Anliegerstraßen und Fußgängerbereiche und kalt für die Hauptverkehrsstraßen – Orientierung geschaffen. Die Kreuzungspunkte von Straßen werden durch das Aufeinandertreffen und Überschneidung von unterschiedlichen Lichtfarben akzentuiert.
Die Verkehrssicherheit als auch das Sicherheitsempfinden der Nutzer wird gut berücksichtigt. Die Verfasser verzichten auf Effektbeleuchtung. Akzente könnten im Zusammenhang mit der Architektur zu einem späteren Zeit- punkt an den entsprechenden Orten entwickelt werden.“ Außerdem betont das Gremium die große Bedeutung des Umgangs mit privatem und kommerziellem Licht. Es darf nicht versäumt werden, im Rahmen der Bauleitplanung beziehungsweise von Grundstücksverkäufen zum Beispiel die Höhe, die Flächen und die Leuchtendichte im Hinblick auf die Beleuchtung von Dritten festzulegen. Die Fachpreisrichter empfehlen daher, den Bauherren im Rahmen des Masterplans Licht für Freiham auch Vorgaben zur Beleuchtung von Fassaden zu machen. Diese sollten dann Bestandteil der Verträge zwischen Stadt und Grundstückskäufer sein und geben der Stadt den nötigen Einfluss auf das stimmige nächtliche Bild. Die Arbeiten aller Teilnehmer des Plangutachtens werden vom 21. Oktober bis 1. November im Kulturzentrum UBO 9, Ubostraße 9 in Aubing, ausgestellt.