Das Baureferat führt jeden Herbst gemeinsam mit der Polizei eine stadtweite Schrottrad-Aktion durch. Nach wie vor werden Schrotträder an U- und S-Bahn-Stationen, an großen Plätzen und öffentlichen Fahrradabstellanlagen im Stadtgebiet einfach zurückgelassen. Diese Räder bieten einen unerfreulichen Anblick und blockieren zudem Platz in den Fahrradständern.
Schwerpunkte der diesjährigen Schrottrad-Aktion vom 19. bis 30. Oktober sind wieder die großen städtischen Fahrradabstellanlagen, die sich zum Beispiel an den Umsteigepunkten im Stadtgebiet befinden. Das Baureferat legt im Rahmen dieser Aktion größten Wert auf ein rechtlich gesichertes Vorgehen. Deshalb werden nur eindeutig als Schrott erkennbare Räder oder Fahrradteile eingesammelt. Über jeden Einzelfall wird mit der jeweils zuständigen Polizeiinspektion entschieden. Zudem werden die Räder registriert und in fünf Stützpunkten des Baureferates drei Monate aufbewahrt. Dort können vermisste Schrotträder gegen Nachweis des Besitzes mitgenommen werden. Nicht abgeholte Räder werden danach an soziale Einrichtungen aus München weitergegeben, welche die Radteile verwerten. Der Rest wird verschrottet. 2014 konnten bei der Aktion und im Zuge von turnusmäßigen Straßenkontrollen insgesamt rund 3.000 Schrott- räder entfernt werden.
Diese Maßnahmen sind jedoch im Hinblick auf den ständig zunehmenden Radverkehr nicht mehr ausreichend. Auch Räder, die lange Zeit nicht mehr genutzt werden, blockieren die Abstellplätze auf öffentlichen Verkehrsflächen. Damit auch diese entfernt werden können, hat das Baureferat zusammen mit der Park & Ride GmbH (P+R) ein Verfahren entwickelt, das bereits auf den privaten Flächen der Münchner Verkehrsgesellschaft durchgeführt wird. Im Mai hat das Baureferat erfolgreich einen Pilotversuch durchgeführt, bei dem Stellplätze für Räder in der Altstadt freigemacht wurden. Dabei wurden nicht nur Schrotträder, sondern auch offensichtlich aufgegebene Fahrräder entfernt. In Zusammenarbeit mit der P+R wurde der Pilotversuch bei den Fahrradabstellanlagen am Marienhof (Landschaftstraße), am Durchgang des Alten Rathauses sowie auf dem Marienplatz, am Rindermarkt und im Tal durchgeführt. An diesen Standorten konnten bis zu 23 Prozent der abgestellten Räder entfernt werden.
Nachdem dieser Pilotversuch erfolgreich verlief, wird er nun ab Dienstag, 20. Oktober, im Bereich des Hauptbahnhofs, zwischen Bahnhofsplatz und Paul-Heyse-Unterführung, ausgedehnt. Dort wird das Verfahren unter den besonderen Rahmenbedingungen am Hauptbahnhof getestet. Dabei werden zunächst Schrotträder und aufgegebene Fahrräder mit Banderolen markiert. Die Banderolen weisen darauf hin, dass das Rad nach einer Frist von vier Wochen, ab dem 17. November, entfernt wird. Als „aufgegeben“ gelten Räder, die offensichtlich längere Zeit nicht mehr bewegt wurden. In jedem Einzelfall wird anhand einer Reihe von Merkmalen überprüft, ob das Rad als aufgegeben eingestuft werden kann. Dabei sollen mehrere dieser Merkmale erfüllt sein: beispielsweise zerstörte oder fehlende Funktionsteile wie Rahmen, Reifen, Felgen, Lenker und Kette, verstaubte Sattel, Pedale und Griffe oder Fahrradkörbe, die nur mehr als Ablage für Abfall missbraucht werden. Sollten die gekennzeichneten Räder nach vier Wochen noch immer unverändert an gleicher Stelle stehen, werden sie von der P+R registriert und entfernt. Sechs Monate werden sie anschließend eingelagert und – sofern sie in dieser Zeit nicht abgeholt wurden – schließlich verwertet, beziehungsweise entsorgt. Über die Abholmöglichkeiten informieren während des Pilotversuches Hinweisschilder an den Fahrradständern.
Das Baureferat appelliert an die Radfahrerinnen und Radfahrer, nicht mehr benötigte Fahrräder kostenlos in den städtischen Wertstoffhöfen zu entsorgen. Damit leisten sie einen Beitrag zu umweltgerechtem Recycling, für saubere und besser nutzbare Fahrradstellplätze und helfen, Kosten zu reduzieren.
Hinweis für Redaktionen: Aus organisatorischen Gründen besteht nur am Montag, 19. Oktober, ab 9 Uhr am Sendlinger-Tor-Platz (im Bereich der Hausnummer 5) die Möglichkeit für Audio-, Video-, und/oder Fotoaufnahmen vom Entfernen von Schrotträdern.