An insgesamt sechs Abenden findet in den kommenden
Monaten im Jüdischen Museum München eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Volkskunde/Europäische Ethnologie mit namhaften Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern statt. Verhandelt werden zentrale Aspekte rund um jüdische Kultur und jüdisches Leben im heutigen Europa. Nicht zufällig tragen dabei das Kolloquium und die parallel zu sehende Aus- stellung im Jüdischen Museum München den gleichen Titel: „Jüdisches Europa heute. Eine Erkundung“. In der Ausstellung werden noch bis 14. Februar 2016 die Ergebnisse von zwölf Studierenden zu ihren Feldforschungen über sieben Orte jüdischen Lebens und jüdischer Kultur in Europa in einer Projektschau vorgestellt. Das Forschungskolloquium tritt mit diesem studentischen Projekt in einen kulturwissenschaftlichen Dialog und Austausch.
Die Veranstaltungsreihe startet am Dienstag, 20. Oktober, 19 bis 21 Uhr, im Jüdischen Museum München, St.-Jakobs-Platz 16, mit Jacques Picard zur Pluralität und semantischen Topografie jüdischer Kulturen. Wo liegt Europa? Und wo das jüdische Europa? Jacques Picard ist Ordinarius für Jüdische Geschichte und Kulturen in der Moderne und Professor für Kulturanthropologie an der Universität Basel.
Nach dem „jüdischen Europa“ zu fragen, heißt heute in Israel und in Nordamerika zu beginnen. Diese beiden Gemeinschaften sind aus europäischen Kulturen und in Europa geprägten Ideen und Traditionen entstanden. Von einigen musikalischen Beispielen ausgehend wird deutlich, dass die Pluralität und die zaghaft erwachende Kreativität, die im „Jüdischen“ heute in Europa zu beobachten ist, sowohl vielerlei unterschiedliche Traditionen aufnimmt als auch von Neuem deutet und erfindet.
Informationen zur Ausstellung und zu den Veranstaltungen sind im Internet unter www.juedisches-museum-muenchen.de abrufbar.