Über 100 aktive und ehemalige Stadtratsmitglieder sowie der Bürgermeister der Gemeinde Weyarn, Leonhard Wöhr, folgten der Einladung zur traditionellen Kirchweihfahrt mit Kommunalreferent Axel Markwardt. Das Ziel in diesem Jahr war der verträumt im Landschaftsschutzgebiet gelegene Seehamer See, ein wenig bekanntes Kleinod zwischen den Autobahnanschlussstellen Weyarn und Irschenberg.
Der See war durch den Bau eines Damms am Westufer und einer Betonmauer am Ostufer in den Jahren 1911 bis 1913 künstlich angestaut worden und wird heute von den Stadtwerken München als Energiespeicher für das „Leitzachwerk I“ genutzt.
Vor Ort erläuterte zunächst Dimitrios Nikolaidis, Chef der SWM-Wasserkraftanlagen, wie aus dem Seehamer See das Wasser durch große Rohre nach Vagen abgelassen wird, wo die Turbinen für die Stromerzeugung betrieben werden.
Trotz der frostigen Temperaturen lauschten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Anschluss interessiert den Ausführungen von Jan Linder, dem Leiter der Städtischen Forstverwaltung, zum Waldnaturschutz. Die Städtische Forstverwaltung, ein Betrieb des Kommunalreferats, ist mit insgesamt 5.000 Hektar Wald zweitgrößte kommunale Waldbesitzerin
Bayerns und pflegt vor Ort den Wald der Stadtwerke München, um den optimalen Schutz des Grundwassers sicher zu stellen. Durch ihre nachhal- tige Forstwirtschaft bringen die städtischen Förster gleichzeitig die Anforderungen an den Wald als Schutzraum für seltene Tier- und Pflanzenarten, als Erholungsraum und als Nutzraum für den wertvollen Rohstoff Holz in Einklang. Obwohl künstlich angelegt, hat sich der Seehamer See zu einem der wichtigsten oberbayerischen Schutzgebiete für Wasservögel entwickelt. Die Vielfalt der am Seehamer See heimischen Vögel – vom Haubentaucher, der Blaßrälle bis hin zur Schnatterente – erläuterte deshalb zum Abschluss äußerst anschaulich Gerhard Kinshofer, Vorsitzender des Landesbund für Vogelschutz Miesbach. Beim gemeinsamen Kirchweihgansessen im Holzollinger Gasthof Kreuzmaier ließen die Gäste den Tag dann ausklingen.