Seit 1. Mai gibt es das NS-Dokumentationszentrum München als Lern- und Erinnerungsort zur Geschichte des Nationalsozialismus. Bereits nach zweieinhalb Monaten konnte die 100.000 Besucherin begrüßt werden. Mittlerweile kamen über 150.000 Besucherinnen und Besucher in das Haus und zur Besichtigung der Dauerausstellung „München und der Nationalsozialismus“ sowie zur ersten Sonderausstellung „Das Unsagbare zeigen“. Als zweite Sonderausstellung ist nun bis 28. Februar 2016 die Ausstellung „Der Warschauer Aufstand 1944“ zu sehen. Die vom „Museum des Warschauer Aufstands“ konzipierte Präsentation steht unter der Schirmherrschaft der Präsidenten der Republik Polen, Andrzej Duda, und der Bundesrepublik Deutschland, Joachim Gauck.
2014 gastierte die Ausstellung im Berliner Erinnerungsort „Topographie des Terrors“ und wurde dort zum Publikumsmagnet. „Ich hoffe, dass die Ausstellung an dem so wichtigen Gedenkort in der bayerischen Landeshauptstadt, einem Ort der Dokumentation und Bildung, auf großes Interesse stoßen wird“, sagt der Direktor des „Museums des Warschauer Aufstands“, Jan Ołdakowski.
„Die Ausstellung über den Warschauer Aufstand erinnert an ein besonderes Ereignis in Warschau – einer Stadt, die trotz der vollständigen Zerstörung aus den Ruinen des Krieges und der Gefangenschaft in den Nachkriegsjahren auferstand und heute durch neues Leben begeistert. Ich bin davon überzeugt, dass durch die Darstellung des Warschauer Aufstands nicht nur die Geschichte von Warschau, sondern auch die polnische Geschichte verständlicher sein wird“, erklärt der Generalkonsul der Republik Polen in München, Andrzej Osiak.
Ein Leitmotiv des NS-Dokumentationszentrums ist das Lernen am historischen Ort. Mit diesem Ansatz korrespondiert auch die Ausstellung „Der Warschauer Aufstand 1944“. Gründungsdirektor Professor Dr.-Ing. Winfried Nerdinger führt weiter aus: „Zu den Aufgaben des NS-Dokumentationszentrums München gehört es, Wissen zu vermitteln, um über den Nationalsozialismus aufzuklären und die Besucherinnen und Besucher zu einer kritischen Reflexion über Ausgrenzung, Antisemitismus, Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit anzuregen. Die Ausstellung über den Warschauer Aufstand 1944 bietet eindringliches Anschauungsmaterial dazu, wohin eine menschenverachtende Ideologie führt.“
Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers: „Auch die Ausstellung über den Warschauer Aufstand 1944 zeigt uns, wie notwendig es ist, eine gemeinsame europäische Zukunft zu gestalten, die Rassismus und Diskriminierung entschieden entgegentritt.“
Die vom Museum des Warschauer Aufstands konzipierte und produzierte Präsentation dokumentiert die Geschichte Warschaus während der deutschen Besetzung 1939 – 1944. Nach der Niederschlagung von zwei Aufständen und grauenhaften Kriegsverbrechen erfolgte die komplette Zerstörung der Millionenstadt Warschau durch deutsche Einheiten.
Ergänzende Elemente der Präsentation auf 63 zweisprachigen Ausstellungstafeln und in drei Vitrinen sind der Film „Miasto Ruin“ (Stadt der Ruinen), der während der Öffnungszeiten halbstündig im Auditorium des NS-Dokumentationszentrums gezeigt wird, eine interaktive Website sowie ein zweisprachiger, deutsch-englischer Katalog, der im Buchladen des NS- Dokumentationszentrums erhältlich ist. Begleitend zur Ausstellung findet außerdem ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm statt.
Das NS-Dokumentationszentrum an der Brienner Straße 34 hat Dienstag bis Sonntag von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 5, ermäßigt 2,50 Euro; Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt.
Informationen unter www.ns-dokuzentrum-muenchen.de