Gewalt gegen Frauen ist weltweit die häufigste Menschenrechtsverletzung. Auch hier in München ist Männergewalt ein virulentes Problem: Im Jahr 2014 wurden beim Polizeipräsidium München 3.141 „Fälle von Partnergewalt“ angezeigt und 704 richterliche Anordnungen nach dem Gewaltschutzgesetz (Kontaktverbot und/oder Wohnungsüberlassung) erlassen. Und das Dunkelfeld ist groß.
Anlässlich des „Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen“ am 25. November gibt es auch 2015 wieder – zum fünften Mal – ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm zum Thema Schutz vor Gewalt und Widerstand gegen Männergewalt an Frauen, Mädchen und Jungen. Organisiert und durchgeführt wird es von einem breiten Aktionsbündnis von 48 Bündnispartnern verschiedenster Hilfsorganisationen für Frauen, Mädchen und Jungen bei Gewalt, Frauenprojekten, Netzwerken, Verbänden, Parteien sowie städtischen Dienststellen in München und Landkreis München. Bürgermeisterin Christine Strobl ist Schirmpatin der Aktionswochen, die vom 5. November bis 1. Dezember unter dem Motto„Es gibt einen Weg aus der Gewalt – Jede/r kann was tun – aktiv gegen Männergewalt! Gemeinsam für ein selbstbestimmtes Leben für alle Frauen und Mädchen weltweit!“stattfinden.
Die Aktionswochen starten am Donnerstag, 5. November, um 19 Uhr mit der Vernissage der Ausstellung „The Common Thread – Sexual Violence against Women in Contemporary Art“ in der Lichthalle im Landgericht München I am Lenbachplatz.
Zur zentralen Veranstaltung am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, 18 Uhr, lädt das Aktionsbündnis 2015, „Frauen helfen Frauen“ e.V. München, gemeinsam mit der Gleichstellungsstelle für Frauen und dem Referat für Bildung und Sport/Zentraler Schulpsychologischer Dienst in die Ratstrinkstube im Rathaus zum Thema „Frauen auf der Flucht 2015 – Sicherheit, Unterstützung und Schutz vor Gewalt. Wie wird für die Einhaltung der Menschenrechte, für sichere und unterstützende Aufnahme für weibliche Flüchtlinge hier in München und in Europa gesorgt?“. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
Mit der Aktion Flashmob „Frauen-Zeichen gegen Gewalt – jetzt schlägt`s 13!“ ruft das Aktionsbündnis 2015 auf, am 25. November um 13 Uhr gemeinsam AUF DEM Marienhof ein Frauenzeichen zu bilden und lautstark den Protest gegen Männergewalt sichtbar zu machen.
In dem vielfältigen vierwöchigen Veranstaltungsprogramm der Aktionswochen sind wichtige Informationsveranstaltungen angekündigt, so zum Beispiel Hilfsangebote für gewaltbetroffene Frauen, Mädchen und Jungen, Selbstverteidigung für Mädchen und Frauen, Kunstausstellungen, Tage der offenen Tür und Diskussionsveranstaltungen zu aktuellen Themen wie Intimizide, cybermobbing, FGM (weibliche Beschneidung) und Kinderschutz.
Es gibt auch spannende Filmvorführungen: Am Montag, 16. November, um 19 Uhr zeigt Kofra, BaAderstraße 30, den Dokumentarfilm „Nirgendland“ über sexuellen Missbrauch über Generationen und am Donnerstag, 19. November, um 17 Uhr sowie am Sonntag, 22. November, und Samstag, 28. November, jeweils um 17.30 Uhr im Wekstattkino den Dokumentarfilm „Qualia“ – über Nadja auf dem Weg der Aufarbeitung des Missbrauchs.
Auf einzelne Veranstaltungen wird durch die Veranstalterinnen und Veranstalter noch gesondert hingewiesen.
Das Veranstaltungsprogramm der Münchner Aktionswochen gegen Gewalt an Frauen, Mädchen und Jungen 2015 kann kostenlos abgeholt werden bei der Gleichstellungsstelle für Frauen im Rathaus, bei Kofra, Baaderstraße 30, in der Stadt-Information im Rathaus, bei den einzelnen Veranstalterinnen sowie bei den beteiligten Projekten und Organisationen. Es kann zudem im Internet unter www.muenchen.de/frauengleichstellung oder www.aktiv-gegen-maennergewalt.deabgerufen werden. Achtung Redaktionen: Ansprechpartnerinnen für das Aktionsbündnis 2015 sind Sibylle Stotz vom verein Frauen helfen Frauen Frauenhaus Mün- chen, Telefon 64 51 69, sibylle.stotz@muenchen.de, und Cornelia Lohmeier von der Gleichstellungsstelle für Frauen der Landeshauptstadt München, Telefon 2 33-9 24 67, gst@muenchen.de