Für seinen kulturellen Einsatz und nicht zuletzt sein soziales ehrenamtliches Engagement ist der Haidhauser Johann Baier mit der Medaille „München leuchtet – Den Freundinnen und Freunden München e.V.“ in Silber ausgezeichnet worden. Bürgermeisterin Christine Strobl überreichte die Medaille jetzt im Rathaus.
Der 79-jährige ehemalige Gymnasiallehrer ist eine bekannte Größe in Haidhausen. Von 1996 bis 2002 war er Mitglied im Bezirksauschuss Au – Haidhausen. Nach dieser Zeit wirkte er 13 Jahre als Vorsitzender des Vereins „Freunde Haidhausens“, für den er seit 2015 als Ehrenvorsitzender unterstützend tätig ist. Mit zahlreichen Veröffentlichungen und Ausstellungen brachte und bringt Johann Baier vielen Menschen die Münchner Stadtge- schichte näher. Besonders bemerkenswert ist sein Einsatz für den Erhalt des bekannten Üblacker-Häusls in der Preysingstraße 58. Mit seinen historisch gestalteten Wohn- und Schlafräumen ist es ein bedeutendes Zeitdokument des Stadtviertels von vor 150 Jahren. Dank Johann Baier steht das Häusl heute noch dort und ermöglicht den Münchnerinnen und Münchnern Reisen in die Vergangenheit. Als Museum und Veranstaltungsort zählt das denkmalgeschützte Anwesen zu einer festen kulturellen Institution des Münchner Stadtmuseums.
Daneben sind aber auch Baiers Führungen und Entdeckungstouren durch und um „sein“ Haidhausen beliebt und gut besucht. Seit 2014 widmet er sich einem besonderen Stück Münchner Kultur- und Wirtschaftsgeschichte: der Isar-Flößerei. Zusammen mit dem Flößer-Kulturverein München-Thalkirchen e.V. setzt er sich mit Überzeugung und viel Herzblut für die Errichtung eines Flößermuseums ein.
Neben seinem kulturellen Engagement lagen und liegen dem Familienmenschen Baier stets auch soziale Aspekte am Herzen. Bis 1994 wirkte er 16 Jahre als Vorsitzender im Pfarrgemeinderat der katholischen Stadtpfarrei St. Johann Baptist. Bereits seit 35 Jahren leitet er dort die Nachbarschaftshilfe. Das Miteinander war und ist im wichtig, vor allem auch unter Berücksichtigung von älteren und hilfsbedürftigen Menschen sowie Menschen mit Behinderungen. Das zeigte schon sein Engagement als Lehrer am Adolf-Weber-Gymnasium. Dort machte er sich für integrativen Unterricht für behinderte Schülerinnen und Schüler stark – vor Jahrzehnten war er damit ein Vorreiter in Sachen Inklusion.