Mit dem Schuljahr 1965/66 wurde in Bayern das Sozialwissenschaftliche Gymnasium als neuer Schulzweig zunächst an 27 Schulen für Mädchen eingeführt, um speziell die Mädchenbildung zu fördern. Dieses 50-jährige Jubiläum wird am Freitag dieser Woche im Städtischen Sophie-Scholl-Gymnasium gefeiert, das eines der Gründergymnasien die- ses Schulzweigs war und bis heute aus guten Gründen am Konzept der monoedukativen Mädchenbildung festgehalten hat.
Vor 50 Jahren standen neben den klassischen gymnasialen Fächern Handarbeit, Säuglingspflege und Hauswirtschaft auf dem Lehrplan. In den 80-er Jahren wurde der Schulzweig auch für Buben geöffnet und hat sein Profil grundlegend gewandelt. Inzwischen sind es mehr als 50 Schulen, die dieses besondere Profil gewählt haben, in dem verstärkt politische Bildung im Kernfach Sozialkunde verbunden mit einem lebenspraktischen Bezug im Profilfach Sozialpraktische Grundbildung vermittelt wird.
Die Frage der Bedeutung der politischen und sozialen Bildung speziell für Mädchen unter den heutigen und zukünftigen gesellschaftlichen Bedingungen wird das Thema des Festvortrags sein, den die Leiterin der Akademie für politische Bildung in Tutzing, Professorin Dr. Ursula Münch, hält. (Siehe auch unter Terminhinweise)