Der Stadtentwässerungsausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung die Münchner Stadtentwässerung (MSE) beauftragt, die Baumaßnahme des ersten Bauabschnitts der Neuordnung der Energieanlagen des Klärwerks Gut Marienhof durchzuführen. Die genehmigten Projektkosten liegen bei 68,96 Millionen Euro, der Baubeginn wird voraussichtlich im September 2016 erfolgen.
Das Klärwerk Gut Marienhof ging 1989 in Betrieb. Seitdem werden die ursprünglichen Anlagen zur Energieversorgung genutzt. Hierbei wird das in den Faulbehältern gewonnene Klärgas im Maschinenhaus in Diesel-Klärgas-Motoren zur Strom- und Wärmegewinnung verwendet. Nach einer umfassenden Bestandsanalyse hat sich ein Handlungsbedarf hinsichtlich Konzeption, Effizienz und Zustand der Energieanlagen bestätigt. Wesentliche Bestandteile des ersten Bauabschnitts sind der Neubau einer Energiezentrale und zugehöriger Gasstation sowie der für die Bauzeit notwendigen Provisorien für die Abluftwäsche und Lufterzeugung. Ziel des Projekts sind eine effizientere Strom- und Wärmeversorgung sowie eine Steigerung der Betriebssicherheit. Nach Umsetzung des Projektes erhöht sich der Deckungsgrad an Eigenstrom von 77 auf etwa 93 Prozent – das Klärwerk wird somit weitgehend energieautark sein.
In einem zweiten Bauabschnitt plant die MSE die Neugestaltung des alten Maschinenhauses mit Ersatz der Turboverdichter für die Luftversorgung und der kompletten Elektrotechnik für die biologischen Stufen sowie einige Nebenanlagen. Über diese Maßnahmen wird der Stadtrat voraussichtlich Ende 2016 entscheiden.