Kunst.Braucht.Raum V: Bauzäune und Lärmschutzwände für Street Art nutzbar machen Kunst.Braucht.Raum VI: „Aus grau wird bunt!“ Nutzung der Telefon- verteilerkästen als Flächen für eine künstlerische Gestaltung
Anträge Stadtrats-Mitglieder Kathrin Abele, Horst Lischka, Klaus Peter Rupp, Julia Schönfeld-Knor, Dr. Constanze Söllner-Schaar und Christian Vorländer (SPD-Fraktion) vom 17.9.2015
Antwort Kulturreferent Dr. Hans-Georg Küppers:
Nach § 60 Abs. 9 GeschO dürfen sich Anträge ehrenamtlicher Stadtratsmitglieder nur auf Gegenstände beziehen, für deren Erledigung der Stadtrat zuständig ist.
Ihr Einverständnis vorausgesetzt, teilen wir Ihnen auf diesem Weg zu Ihren Anträgen Folgendes mit:
In den oben genannten beiden Anträgen „Kunst.Braucht.Raum V: Bauzäune und Lärmschutzwände für Street Art nutzbar machen“ sowie „Kunst.Braucht.Raum VI: Aus grau wird bunt“ wird das Kulturreferat gebeten, ein Konzept zur Nutzbarmachung von Flächen für Graffiti an Bauzäunen von lang bestehenden Baustellen bzw. an temporär aufgestellten Lärmschutzwänden zu erstellen sowie die Aktion der Deutschen Telekom zur Gestaltung der Telefonkästen zu unterstützen und publik zu machen.
Mit Beschluss des Kulturausschusses vom 9.7.2015 wurde das Kulturreferat beauftragt, Flächen für Street Art und Graffiti zu akquirieren und unbürokratisch zur Verfügung zu stellen. Dabei konzentriert sich die Akquise zunächst schwerpunktmäßig auf Flächen der Stadt bzw. städtischer Beteiligungsgesellschaften. Neben der möglichen Bereitstellung geeigneter Fassaden in der Innenstadt prüft das Kulturreferat über die zuständigen städtischen Referate derzeit auch, inwieweit Unterführungen, Brückenpfeiler, aber auch Bauzäune und Lärmschutzwände für Graffiti bzw. Urban Art nutzbar gemacht werden können. Einen ersten Erfolg konnte hier die Bürgerinitiative „Mehr Platz zum Leben“ verbuchen, die von der Deutschen Bahn die Genehmigung erhalten hat, die Schallschutzmauer am Hans-Mielich-Platz für Graffiti freizugeben. Das Kulturreferat hat seine Unterstützung bei der Umsetzung der Gestaltungsaktion in Aussicht gestellt und wird sich auch in Zukunft bemühen, Schallschutzwände und Bauzäune für Graffiti verfügbar zu machen.Die Aktion „Aus grau wird bunt“ der Telekom sieht eine Gestaltung der Telefonkästen durch Street Art vor. Da es bei Street Art jedoch grundsätzlich um eine kreative, gesellschaftskritische Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum, dem sozialen Umfeld, der umgebenden Architektur sowie mit den Eigenschaften der Flächen geht, und es bei diesem Genre unüblich ist, detaillierte Vorab-Skizzen vorzulegen, eignet sich dieses Projekt vor allem für Nachwuchs-Sprüherinnen und Sprüher aus dem Graffiti-Bereich, die hier erstmals ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen können. Das Kulturreferat wird deshalb gemeinsam mit der Färberei diese Möglichkeit der Gestaltung in der lokalen Graffiti-Szene über Facebook, Blog, Website und weitere Kanäle publik machen und – sofern gewünscht – gerne auch beratend bei der Antragstellung zur Seite stehen.
Am 2.11.2015 fand diesbezüglich ein Gespräch mit der für München zuständigen Niederlassung der Telekom in Nürnberg statt. Dabei hatte das Kulturreferat angeregt, der Stadt ein Verzeichnis der Telefonkästen im Münchner Raum zur Verfügung zu stellen, um lokale Graffiti-Sprüherinnen und Sprüher gezielt über verfügbare Flächen informieren zu können. Diese Vorgehensweise ist jedoch laut Telekom aus Datenschutzgründen nicht möglich. Interessierte müssen deshalb nach Auskunft der Telekom pro Aktion jeweils einen Antrag per E-Mail bei der zuständigen Stelle unter Vorlage einer Skizze des Motivs stellen.
Von den vorstehenden Ausführungen bitte ich Kenntnis zu nehmen und gehe davon aus, dass die Angelegenheit damit abgeschlossen ist.