Das Baureferat konnte dieses Jahr bei der alljährlichen Schrottrad-Aktion und im Zuge von turnusmäßigen Straßenkontrollen wieder insgesamt rund 3.000 Schrotträder entfernen. Jeden Herbst wird die Aktion stadtweit gemeinsam mit der Polizei durchgeführt. Nach wie vor werden Schrotträder an U- und S-Bahn-Stationen, an großen Plätzen und öffentlichen Fahrradabstellanlagen im Stadtgebiet einfach zurückgelassen. Diese Räder bieten einen unerfreulichen Anblick und blockieren zudem die Fahrradständer.
Schwerpunkte der diesjährigen Schrottrad-Aktion vom 19. bis 30. Oktober waren wieder die großen städtischen Fahrradabstellanlagen, die sich zum Beispiel an den Umsteigepunkten im Stadtgebiet befinden. In Zusammenarbeit mit der Polizei wurden nur eindeutig als Schrott erkennbare Räder oder Fahrradteile eingesammelt.
Diese Maßnahmen sind jedoch im Hinblick auf den ständig zunehmenden Radverkehr nicht mehr ausreichend. Auch Räder, die lange Zeit nicht genutzt werden, blockieren die Abstellplätze auf öffentlichen Verkehrsflächen. Damit diese entfernt werden können, hat das Baureferat zusammen mit der Park & Ride GmbH (P+R) ein Verfahren entwickelt, das bereits auf den privaten Flächen der Münchner Verkehrsgesellschaft praktiziert wird. Im Mai 2015 hat das Baureferat bereits erfolgreich einen Pilotversuch durchgeführt, bei dem Stellplätze für Räder am Marienhof, am Durchgang des Alten Rathauses sowie auf dem Marienplatz, am Rindermarkt und im Tal freigemacht wurden.
Dabei wurden zunächst Schrotträder und aufgegebene Fahrräder mit Banderolen markiert. Die Banderolen wiesen darauf hin, dass das Rad nach einer Frist von vier Wochen entfernt wird. Als „aufgegeben“ gelten Räder, die offensichtlich längere Zeit nicht mehr bewegt wurden. In jedem Einzelfall wurde anhand einer Reihe von Merkmalen, von denen mehrere erfüllt sein sollen, überprüft, ob das Rad als aufgegeben eingestuft werden kann: Beispielsweise zerstörte oder fehlende Funktionsteile wie Rahmen, Reifen, Felgen, Lenker und Kette, verstaubte Sattel, Pedale sowie Griffe oder Fahrradkörbe, die nur mehr als Ablage für Abfall missbraucht werden. Die gekennzeichneten Räder, die nach Ablauf der vierwöchigen Frist noch immer unverändert an gleicher Stelle standen, wurden von der P+R registriert und entfernt. Sechs Monate werden sie danach eingelagert und – sofern sie niemand in dieser Zeit abholt – schließlich verwertet, beziehungsweise entsorgt.
Nachdem der Pilotversuch in der Altstadt erfolgreich verlief, wurde er zwischen 20. Oktober und 17. November in gleicher Vorgehensweise an den Fahrradständern auf städtischen Flächen rund um den Hauptbahnhof, vom Bahnhofplatz bis zur Paul-Heyse-Straße durchgeführt. Auch hier verlief die Aktion erfolgreich: In der Altstadt und am Hauptbahnhof wiesen insgesamt zirka 400 Räder die beschriebenen Merkmale auf und wurden mit Banderolen markiert; davon konnten mehr als ein Drittel entfernt und dadurch 152 zuvor blockierte Abstellplätze freigemacht werden.
2016 ist eine Wiederholung der Aktion am Marienhof (Landschaftstraße), am Durchgang des Alten Rathauses, auf dem Marienplatz, am Rindermarkt, im Tal sowie im Hauptbahnhofbereich geplant, um Rückschlüsse auf die Nachhaltigkeit der Maßnahmen ziehen zu können.