Oberbürgermeister Dieter Reiter kondolierte dem Sohn von Professor Gerd Albers: „Mit großer Bestürzung habe ich vom Tod Ihres Vaters erfahren. Zu diesem schmerzlichen Verlust spreche ich Ihnen im Namen des Stadtrats der Landeshauptstadt München und vor allem persönlich mein herzliches Mitgefühl aus.
Als eine ihrer kraftvollsten Stimmen hat Professor em. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. mult. Gerd Albers die Stadtplanung der Bundesrepublik Deutschland in Wissenschaft und Praxis geprägt. Der spätere Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und des Bayerischen Verdienstordens begann seine Laufbahn als Architekturstudent unter anderem bei Ludwig Mies van der Rohe in Chicago. Eine enge Verbundenheit mit der Landeshauptstadt München ergab sich aus seiner über 26 Jahre währenden Tätigkeit als Inhaber des Lehrstuhls für Städtebau und Regionalplanung an der Technischen Universität München, an der er zeitweise auch das Amt des Rektors bekleidete. Hier wirkte Gerd Albers maßgeblich an der Etablierung der Planungswissenschaft als eigenständige Disziplin mit. Seine Verdienste reichen jedoch weit über die akademische Welt hinaus: Als Stadtplaner mit dem Blick für historische, demographische, soziale und kulturelle Rahmenbedingungen befasste sich Albers mit den Möglichkeiten der Steuerung und Gestaltung von urbanen Veränderungsprozessen und beeinflusste damit Generationen von angehenden Planern auch in der Praxis. Fast 30 Jahre lang (1962 - 1991) hat Gerd Albers als Direktor das Institut für Städtebau und Wohnungswesen (ISW) der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung in München zu einer bundesweit renommierten, für die kommunalen Praktiker unverzichtbaren Plattform für Fortbildung und Erfahrungsaustausch entwickelt. Dabei hat er schon früh den Blick über die Grenzen Deutschlands hinaus gerichtet und Anstöße für eine auch heute immer noch nicht selbstverständliche internationale Vernetzung der Planungspraxis gegeben. Der ehemalige Präsident der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL), der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der International Society of City and Regional Planners (ISOCARP) wird eine große Lücke hinterlassen.
Die Landeshauptstadt München wird Professor Gerd Albers in dankbarer Erinnerung behalten.“