Zum 2. Mal innerhalb von einem Monat Feuer in U-Bahntunnel auf der Linie U-3/6!
Anfrage Stadtrat Richard Quaas (CSU-Fraktion) vom 14.11.2014
Antwort Bürgermeister Josef Schmid, Leiter des Referats für Arbeit und Wirtschaft:
In Ihrer Anfrage vom 14.11.2014 führten Sie als Begründung aus:
„Mitten in der abendlichen Hauptverkehrszeit brannte es am Donnerstag, den 13.11.2014, im U-Bahntunnel zwischen den Bahnhöfen Giselastraße und Münchner Freiheit, was zu erheblichen Problemen im gesamten Berufsverkehr geführt hat, da die Linien U 3 und 6 nur von und bis Odeonsplatz in Richtung Süden und von und bis Scheidplatz, bzw. Dietlindenstraße in Richtung Nord-Westen, bzw. Norden verkehren konnten. Eine kleinere Völkerwanderung setzte in der Ludwig-, Leopold- und Ungererstraße, bzw. zum Scheidplatz ein, für die Fahrgäste waren die weiten Fußmärsche ein großes Ärgernis, zumal ein Ersatzverkehr offenbar nicht zustande kam.
Am 16.10.10 brannte es im gleichen Abschnitt der U-Bahn schon einmal und auch damals wurden als Brandursache abgestellte Holzpaletten und Unrat im U-Bahntunnel angegeben.“
Die in Ihrer Anfrage gestellten Fragen können anhand der Stellungnahme der Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG) wie folgt beantwortet werden:
Frage 1:
Warum lagern im U-Bahntunnel zwischen dem Bahnhof Giselastraße und der Münchner Freiheit hölzerne Paletten und warum gibt es dort offenbar größere Mengen an entzündlichem Unrat?
Antwort der MVG:
Im U-Bahnbereich zwischen den Bahnhöfen Giselastraße und Münchner Freiheit lagern keine hölzernen Paletten. Es gab und gibt in diesem Bereich auch keine größeren Mengen Unrat, da der gesamte U-Bahnbereich regelmäßig gereinigt wird.
Nach Auskunft der Feuerwehr hat sich ein Holzsteg, der als Verkehrsweg im Tunnelbereich (Anm. RAW: Teil der betrieblichen Anlage)
dient, entzündet. Der Brand wurde durch die Feuerwehr gelöscht. Holz war bis vor wenigen Jahren nicht nur in München, sondern beiallen U-Bahnbetreibern weltweit der Standardwerkstoff für derartige Anwendungen. Daher sind die Verkehrswege – mit Ausnahme der
neuesten Verlängerungen nach Moosach – mit diesem Werkstoff
ausgeführt. Holzwege an sich stellen ein äußerst geringes Brandrisiko dar. Erst in Verbindung mit leicht entzündlichem Unrat steigt dieses Risiko. Die MVG betreibt daher einen erheblichen Reinigungsaufwand, um den Unrat auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Dennoch laufen derzeit Planungen, die hölzernen Stege und Laufwege zu ersetzen.
Frage2:
Wieso wurde der Tunnel nach dem Brand vom 16. Oktober diesen Jahres nicht von den dort lagernden hölzernen Paletten befreit und warum wurde keine Generalreinigung in diesem Abschnitt vorgenommen, so dass der entzündliche Unrat entfernt worden wäre?
Antwort der MVG:
Wie bereits in der Antwort zu Frage 1 dargestellt, lagern im U-Bahnbereich keine hölzernen Paletten. Der Tunnelabschnitt Münchner Freiheit – Giselastraße wird bereits seit Monaten außerordentlich intensiv gereinigt.
Frage 3:
Gibt es auch in anderen U-Bahn-Tunnelabschnitten solche Einlagerungen von Holzpaletten oder anderem entzündlichen Material und wurde das nach dem Brand am 16.10.2014 kontrolliert?
Antwort der MVG:
Siehe Antwort zu Frage 1. Es gibt keine solchen Einlagerungen.
Frage 4:
Wenn ja, wo wurde solches Material noch gefunden und wurde dieses dann beseitigt?
Antwort der MVG:
Alle Bahnhöfe werden seit Jahren im Bahnsteigbereich täglich gereinigt, hoch belastete Bahnhöfe, wie z. B. die Münchner Freiheit, mehrmals täglich. Trotz dieses hohen Reinigungsaufwandes ist es nicht zu vermeiden, dass durch die Fahrgäste auf den Bahnsteigen und Sitzgruppen zurückgelassener Abfall, vor allem Zeitungen, Pappbecher und ähnliches durch die Luftströmungen auch in den Gleisbereich und fortfolgend in den Tunnel geweht wird. Daher besteht seit Jahren auch für die Gleisbereiche am Bahnsteig, für die Abstellanlagen und für die Tunnelabschnitte ebenfallsein entsprechendes Reinigungsprogramm.
Frage 5:
Wenn nein, wann wird eine gründliche Kontrolle vorgenommen?
Antwort der MVG:
Siehe Antwort zu Frage 4. Es gibt ein Reinigungsprogramm und alle Bahnhöfe werden im Bahnsteigbereich – teilweise mehrmals täglich – gereinigt.
Frage 6:
Wer zeichnet für die Einlagerung, bzw. Ablage der Paletten im U-Bahn- schacht verantwortlich?
Antwort der MVG:
Siehe Antwort zu Frage 1. Es gibt keine solchen Einlagerungen.
Frage 7:
Was den entzündlichen Unrat im U-Bahntunnel betrifft, wie oft werden die U-Bahntunnel von solchen betriebsgefährdenden Abfällen gereinigt und wann wurde der Tunnelabschnitt zwischen Giselastraße und Münchner Freiheit zuletzt gesäubert?
Antwort der MVG:
Der gesamte U-Bahnbereich wird regelmäßig gereinigt. Die Reinigungs- intervalle richten sich nach der Menge des Abfalles und werden
regelmäßig überprüft und gegebenenfalls an Änderungen angepasst. So gelten z.B. für den Bahnhof Münchner Freiheit (MU) bzw. den Tunnel Richtung Giselastraße (GI) derzeit folgende Intervalle:
- Gleisbettreinigung am U-Bahnhof MU und U-Bahnhof Gl jeweils 2x in der Woche zzgl. 65 Meter in den Tunnel,
- Gleisbettreinigung in der Abstellanlage Gl im wöchentlichen Rhythmus,
- Gleisbettreinigung im Tunnelabschnitt MU - Gl im 14-tägigen Rhythmus.
Frage 8:
Mit welchen Mitteln werden die U-Bahntunnel gereinigt, erfolgt das mechanisch oder händisch oder in einer Kombination?Antwort der MVG:
Die Beseitigung dieses Unrates (siehe Antwort zu Frage 4) erfolgt händisch.
Ich hoffe, dass ich Ihre Fragen hiermit zufriedenstellend beantworten konnte.